Als ich heute früh im Park ein bisschen angeberisch durch eine Pfütze lief, lernte ich auf die harte Tour, dass meine Gummistiefel nicht mehr wasserdicht sind. Ich spazierte mit dem Frauchen von Curly, eine der vielen Leute, die ich in meinen zwei Hundejahren kennengelernt habe. Wir liefen um die grosse Wiesen herum. Der gesamte nördliche Bereich war durchnässt und grosse Bereiche lagen unter Wasser. Wir unterhielten uns über unser Schuhwerk. Sie trug irgendwas mit Gore Tex, aber das sei nicht wasserdicht, sagte sie. Sie tänzelte ein wenig um die Wasserstellen herum. Ich hingegen trug meine schicken wasserdichten Ankle-Gummistifeletten und lief angeberisch durch eine tiefe Pfütze und sagte, ich würde nur noch auf Naturkautschuk vertrauen. Und schon spürte ich das Wasser zwischen meinen Zehen.
Beide Stiefel waren an den Seiten von feinen, längeren Rissen durchzogen.
Ich glaube, meine Begleiterin fand das lustig.
Später googelte ich danach. Ich bin wohl nicht der einzige, bei dem das passiert ist. Allerdings erfuhr ich auch, dass man Naturkautschuk ordentlich pflegen muss, weil es sonst brüchig wird. Pflege. Das ist das letzte, was ich bei Gummistiefeln erwartete.
Während ich das aufschreibe, fällt mir auf, dass ich ziemlich oft über Schuhe schreibe. Neuerdings bin ich besonders von Wetterschuhen angetan. Die Minus-30-Grad Winterstiefel von neulich, dann meine Gummistiefel für Überschwemmungen und eben auch die schicken Chelsea Stiefeletten aus Naturkautschuk.
Jetzt muss ich mich nach etwas anderem umsehen. Es ist nicht einfach, Gummistiefel für Männer zu finden, die nicht gleich aussehen, als würde man zum Angeln gehen. Aber die Diskussion hatten wir schon einmal in den Kommentaren.
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Am Nachmittag gingen meine Frau und ich mit der Travelling Lady und ihrem Hund Max auf eine längere Gassirunde im Volkspark Prenzlauer Berg. Bzw auf dem Trümmerberg, wie man unter Ostberlinerinnen sagt. Ich erhielt eine Zuschrift, dass man jenen Park in Ostberlin nur als Trümmerberg kennt. Unsere Hunde verstanden sich blendend. Das freute mich sehr. Meine Hündin war richtig aufgeweckt in der Interaktion mit einem anderen Artgenossen. Das tut sie seit der letzten Läufigkeit nur noch selten. Meistens interessiert sie sich nur noch für meine Frau und mich und einigen wenigen Menschen, zu denen sie einen Bezug hat. Von anderen Hunden ist sie meist eher genervt.
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Auch bin ich gerade wieder in einem Abnehmmodus. Seit ich die verlorenen 20 Kilo alle wieder zugenommen habe, bin ich nie wieder in so etwas wie einen Abnehmmodus gekommen. Ich denke, jetzt ist es soweit. Aus diesem Grund passiert hier auch gerade so wenig: Ich fahre ins Büro und fahre nach Hause. Mehr passiert nicht. Mir hilft das aber meistens. Meine Trigger sind Essenundtrinken mit Freunden. Das entfesselt eine endlose Freude an kalorienreichem Input.
Ich würde gerne wieder Intervallfasten. 20/4 macht mir wirklich Spass und es tut mir gut. Aber das erfordert eine mentale Umstellung, die ich nicht immer erreiche. Wenn ich mich in diesen Modus versetze, dann legt sich bei mir ein Schalter um und ich hungere dann eigentlich nie. Der Schalter ist umgelegt und ich esse nur das Nötigste. Das ist aber auch ein seltsam religiöses Mindset, in das ich dann gerate. Ich esse nichts, ich entziehe mich allem, ich treffe keine Menschen, ich schliesse mich ein, lese Bücher, hänge im Netz, trinke Wasser und schreibe. Es ist nicht schlecht, ich geniesse das sogar, so hat mir Corona auch Spass gemacht. Aber als Lebensentwurf ist das doch etwas fad.
Nächste Woche fliege ich wieder nach Amsterdam. Ich glaube nicht, dass ich auf Alkohol und üppige Abendessen verzichten kann. Verzichten will. Und Hotelfrühstück. Ich liebe Hotelfrühstück. Und dieses Herumhängen auf Dienstreisen ist auch nicht sehr förderlich. Ich tröste mich dann mit Essen.
In 2013 hatte ich diesen Job bei McFit, wo ich für den Rollout der Videostreams in Spanien und Italien zuständig war, da verbrachte ich mehrere Monate auf Flughäfen, Bahnhöfen, staubigen Baustellen und einsam in Hotels. Damals nahm ich ständig Trostessen zu mir. Brötchen hier, Pommes da, ständig Snacks. Damals legte ich ordentlich zu. Das ist auch ein Mindset. Mit Freude hatte das allerdings genau so wenig zu tun.