Nach vielen Jahren mich endlich zu einem Abo der New York Times entschieden. Es werden dunkle Zeiten auf die zukommen.
Diesen Begriff verwende ich neuerdings oft. Dunkle Zeiten. Bisschen unheilvoll. Ich lasse das jetzt trotzdem so.
Apropos Unheil: Heute ging mein rechtes Ohr dicht. Es machte „Flap“ und seitdem blockiert vermutlich ein Pfropfen den Gehörgang. Meine Frau behauptet, dass es im Ohr entzündet aussähe, vielleicht ist es daher gar kein Pfropfen, sondern etwas Schlimmeres. Wenn das morgen nicht besser wird, sollte ich vielleicht zu einem Arzt.
Akute Termine beim Arzt bedeutet immer lange Zeiten des Wartens im Vorzimmer. Seit es Smartphones gibt, sind Zeiten des Wartens allerdings meditative Lebensphasen geworden. Es haben sich in den letzten Tagen ein paar gute Podcasts angehäuft, zum Glück muss ich daher nicht auf Herthapodcasts zurückgreifen und diese schreckliche Niederlage vom Samstag durchnudeln. Vielleicht ist der Hörspass mit einem verstopften Ohr aber sehr limitiert, ich habe das noch nie probiert, andererseits habe ich ja diese Knochenschall-Hörer, die umgehen ja den Hörkanal. Aufregend. Ich freue mich. Ansonsten lese ich gerade wieder Roberto Bolaño, auch damit komme ich gut durch die Wartezeit.
Am Abend kam mein Schwager wieder nach Berlin. Wir kochten ein Chili und assen Panettone. Als Kind mochte ich keinen Panettone, ich mochte nur Pandoro. Beim Panettone musste ich zuerst immer die Rosinen und kandierten Früchte herauspulen. Bis er dadurch essbar wurde, war mir die Lust schon wieder vergangen.
Pandoro hingehen konnte ich direkt von der Packung in die heisse Schokolade eintunken und anschliessend auslöffeln.
Allerdings muss ich einsehen, dass ich Panettone heute ganz OK fand. Die getrockneten Früchte störten mich nicht mehr. Es ist das erste Mal seit sicherlich 40 Jahren, dass ich Panettone ass. Fairerweise ass ich den Panettone heute aber auch nicht in heisser Schokolade.