[Montag, 5.9.2022 – Station Eleven, Hakle]

Ich hatte hier gar nicht von der Serie „Station Eleven“ berichtet. Wir schauten sie irgendwann Ende letzter Woche. Dennoch bin ich etwas verstimmt, weil ich die Serie nicht konzentriert genug schaute. Ich hatte ein paar Nebenschauplätze auf der Arbeit, sodass ich eigentlich immer auf das Handy starrte. Dennoch bekam ich aus den Winkeln meines Aufmerksamkeitsradius mit, was da für eine schöne Geschichte erzählt wird.

Angetan hat es mir auch die Filmmusik. Vor allem die Schlussszene, in der sich der verschollen geglaubte Sohn und seine Mutter über die Inszenierung von Hamlet wieder zueinanderfinden. Jaja klingt etwas komisch, ist aber sehr gelungen.

Diese seltsam romantische und optimistische Geschichte in einer postpandemischen, dystopischen Welt. Die Serie basiert auf einen 2014 geschriebenen Roman einer kanadischen Schriftstellerin. Die Welt wird von einer Variante der Schweinegrippe dahingerafft. Haha, möchte man sagen, Schweinegrippe.

Weil ich mir die Geschichte eigentlich noch einmal geben will, aber keine Lust habe, die Serie noch einmal zu schauen, beschlioss ich heute, das Buch zu lesen. Ich suche ja immer noch nach den geeigneten Wiedereinstieg ins Lesen von Fiction.

#
Und sonst: es ist ein ereignisloser Montag.

#
Die Klopapiermarke Hakle ist übrigens insolvent. Ich finde gerade keinen Emoticon, der meine Gefühle ausdrückt. Es ist die Marke, die ich an mich heranlasse. Ich bin bei dem Thema aber nicht markentreu, ich werde mich also anpassen können. Aber ernsthaft? Nach der Klopapierkrise vor zwei Jahren klingt das unwirklich.

[Sonntag, 4.9.2022 – Fennpfuhl, erster Sieg, Bier, Schnitzel]

Der Fennpfuhl ist ein kleiner Park mit einem See. Es ist ein schöner, kleiner Park, der aber inmitten furchtbarer siebzigerjahre Wohnblöcke liegt. Um zum Fennpfuhl zu gelangen, muss man also 30 Minuten durch Ostplatten laufen. Er ist dann nicht dermassen schön, dass sich die 30 Minuten Plattenspaziergang emotional aufrechnen, aber wir wollten diesen Hundeauslaufplatz dort besuchen. Der wird von einem Verein gepflegt und es sind dort feste Agility-Geräte für Tiere montiert. Auf Google hat der Platz sehr gute Bewertungen, also sind wir einfach hingegangen. Wenn man ein Tier hat, dann macht man sowas eben: irgendwo erwartungsvoll hingehen.

Der Hundeauslauf ist dann auch wirklich nett. Anders als die staubigen Sandflächen im VP Friedrichshain oder an der Revaler Strasse. Es wächst Gras und es kümmert sich jemand um Wasser in den Wassernäpfen. Auch die Leute sind entspannt, sowie die anderen Hunde.

Unser Tier fürchtet sich vor Statuen. zB die Bronzestatue im Fennpfuhl, die zwei Menschen darstellt. Plötzlich bleibt die Hündin stehen und traut sich nicht mehr weiter. Dabei starrt sie die Statue an. Ich zog sie bis zur Statue hin, ich klopfte auf das Bronzebein, sie wurde nur geringsfügig entspannter, erst als ich mich zur Statue auf den Sockel setzte, begann sie mit dem Schwanz zu wedeln. Uns amüsierte das ungemein. Jetzt, hier, dahingeschrieben ist das wesentlich unlustiger.

#
Danach spielte Hertha in Augsburg. Wir mussten heute eigentlich siegen. Wir waren die bessere Mannschaft, aber wir gelangten nie in die richtigen Räume vors Tor. Nervenaufreibend. Meine Fingernägel sind wieder runtergekaut, ich habe mich nicht im Griff. Am Ende gewinnen wir 2:0. Es ist unser erstes Saisonsieg.

#
Danach treffen wir die Nachbarin. Um 1930 sind wir mit ihr und ihrem Mann und zwei anderen Freundinnen zum Schnitzelessen verabredet. Da wir unerwartet früher Zeit haben, beschliessen wir, vorher auf einen Drink zu gehen. Die Nachbarin hat Zeit. Wir wollten ins Brewdog, das hat allerdings überraschenderweise geschlossen, also gehen wir ums Eck in die Protokoll Bar.
Die Protokoll Bar braut jetzt ihr eigenes Bier. Sie verkaufen es sogar in Flaschen und Dosen. Diesen Schritt habe ich gar nicht mitbekommen. Und ich kriege sonst alles mit, was sich in Berlin biermässig tut. Sie brauen bei Fuerst Wiacek in deren neu gebauten Brauerei in der neu zu bauenden Siemensstadt, nördlich von Moabit.

Die Leute von der Protokoll Bar stammen aus dem osteuropäischen Raum und haben den Schankraum mit zahlreichen Ukraineflaggen und Solidaritätsbekundungen und Spendenaktionen für die Ukraine ausgehangen.

Danach fahren wir zum Alt-Wien in die Hufelandstrasse und essen Schnitzel mit unseren Freunden.

Es ist das beste Schnitzel Berlins, aber das habe ich schon einmal gesagt.

[Samstag, 3.9.2022 – so war der Samstag]

Morgens fuhren wir zur Hundeschule, auf dem Rückweg hielten wir bei Lidl an, erledigten einen mega Einkauf, dann schmierten wir uns Käsebrötchen und schauten ein paar Folgen einer Horrorserie, dann spazierten wir zum Ringcenter und fanden es lustig, wie unser Tier shoppen liebt, danach liefen wir einen längeren Umweg zu Toom, kauften zwei Eimer und einen neuen Klodeckel, dann war es schon Abend und wir bereiteten einen Salat zu und schauten die Horrorserie weiter, bis zur letzten Folge, die genau zur Schlafenszeit endete.

So war der Samstag.

[Freitag, 2.9.2022 – toter Fisch, Probiergläser, Stallone]

Vor einigen Tagen fing die neue Russin bei uns an. Heute hatte ich die Gelegenheit, sie persönlich kennenzulernen. Ich schüttelte ihre Hand. In dem Moment, an in dem ich das tat und diesen toten Fisch in der Hand hielt, erinnerte ich mich an meinen Besuch in Kiew vor ziemlich genau vier Jahren. Der Kommentar von Frau Arboretum unter jenem Eintrag, das mit dem kalten Fisch in der Hand. Das Bild war sofort wieder da.

(Es ist lustig, jenen Eintrag wieder zu lesen. Zwar ohne Erkenntnisgewinn, aber ich habe gerne an diese unbeschwerten Tage in Kiew gedacht)

Heute also Freitag. Ein Tag mit durchgetakteten Terminen. Reih an Glied.

Allerdings früh Feierabend gemacht und mich mit meiner Frau für ein Bier im Brewdog verabredet. Wir trinken immer das Hazy Jane. Die schottische Kellnerin bringt uns mittlerweile jedes Mal Bierproben in kleinen 1cl Gläsern mit. Sie fügt jedes Mal hinzu: bacause you like the Hazy Jane. Es klingt wie ein Bekehrungsversuch, aber wahrscheinlich ist es nur nett gemeint und ein bisschen Verkaufstalent.

Plötzlich ergriff uns diese unbändige Lust, den neuen Film mit Sylvester Stallone zu schauen. Also gingen wir nach Hause und schauten Samaritan. Der Film war eher so mwah. Fesselte nicht sehr, aber, ja was aber eigentlich, aber ein aber gibt es bestimmt. Während ich so unaufmerksam vor mich hinschaute, ergriff mich eine noch unbändigere Lust, die ersten beiden Rocky-Filme zu sehen. Ich habe tatsächlich nie Rocky 1 und 2 gesehen. Rocky 3 und 4 hingegen, sah ich etwa 50 Mal oder öfter. Warum das so ist, erkläre ich ein andermal.

[Donnerstag, 1.9.2022 – Salatbar, Umzug, Haferreis]

Mittags Salat von der Salatbar bei Rewe gegessen. Früher ass ich oft den Salat von der Salatbar bei Rewe. Weil Salat gesund ist und wenig Kalorien enthält. Bis ich irgendwann draufkam, dass ich von der Salatbar hauptsächlich die Nudeln mit den verschiedenen Fettsaucen nahm. Plus Fleischbällchen und Reis.

Als sich das Portal der Bewusstwerdung weit öffnete und einen Lichtstrahl der Erkenntnis auf mich herabscheinen liess, hörte ich damit auf.

Heute hatte ich keinen gescheiten Essensplan und ging zu Rewe. Ich hatte keine Lust auf die Sushitheke, keine Lust auf Sandwiches, also ging ich zur Salatbar. Dort fand ich mich sofort wieder bei den Nudeln mit Fettsaucen. Sie haben eine erstaunliche Anziehungskraft.

Habe mich aber im Zaum gehalten.

#
Abends half ich einer Freundin mit dem Umzug. Sie hat sich vor mehreren Monaten von ihrem Mann getrennt und jetzt endlich eine neue Wohnung gefunden. Sie wird dort mit ihrem neuen Freund einziehen.

#
Später zuhause kochte ich mir Haferreis. Das ist lange her. Das esse ich morgen mit Brechbohnen. Ich mag das sehr.

[Mittwoch, 31.8.2022 – Dogwalk, Post, PTSD, Stöhnen im Hof]

Es ist Mittwoch, es kam also wieder die Dogwalkerin. Die Hündin wollte heute nicht mit ihr mitgehen, sie zerrte und wollte zurück in die Wohnung. Seltsam, weil die letzten beiden Male verband sie die Dogwalkerin mit lustiger Action draussen im Wald. Vermutlich war sie einfach nur etwas müde. Als die Dogwalkerin klingelte, schlief sie gerade unterm Schreibtisch.
Sobald sie draussen waren, lief die Hündin munter mit. So schrieb mir die Frau.

Ich fuhr also alleine ins Büro. Heute gab ich auch eine Postsendung an eine Leserin dieses Blogs ab. Sie las den Eintrag über die Puma-Socken und dass ich die Socken abzugeben habe, denn ich werde keine Socken mit einem aufdringlichen Markenaufdruck tragen. Also schrieb sie mir, dass ihr Nachbarjunge ein ausgesprochener Puma-Fan ist. Das ist jetzt gut gelöst.

#
Später verabredeten wir uns im Brewdog. Eine der Kellnerinnen kam zu uns an den Tisch und sagte: ich muss euch etwas gestehen. Ich mag euch sehr. Wirklich sehr. Aber immer, wenn ich euch sehe, dann muss ich an diesen Sturm denken, wo es uns das Zelt weggeblasen hat.
Sie nannte es ihr PTSD. Aber sie lachte dabei. Sie ist ein Profi.

#
Es wurde diesen Sommer erstaunlich wenig gestöhnt in unserem Innenhof. Seit es abgekühlt ist, geht es aber so richtig los. Schon gestern Abend, auch nachts immer wieder. Und auch heute.

[Dienstag, 30.8.2022 – Schweineschnauze, Huhn, Lebenssinn]

Am Samstag kaufte ich eine Schweineschnauze für das Tier. Das sind richtige Schnauzen, mit vorne zwei Naseneingängen, wie man Schweine halt so von vorne kennt, es sieht dennoch unwirklich aus. Es ist Schlachtabfall. Man kann die Schnauzen einfach so im Laden aus einer Kiste nehmen. Auch Schweineohren liegen nebenan. Aber Ohren sehen nicht so unwirklich aus, wie Schweineschnauzen. Kostet nur einen Euro oder so pro Stück.

Als ich noch in den Niederlanden wohnte, hatten meine Freundin und ich ein Huhn im Garten. Das Huhn war vermutlich bei der Evakuierung wegen eines Hochwassers vom LKW gefallen. Meine damalige Freundin fand das Huhn als sie ihren Eltern bei der Evakuierung half und brachte es mit in unsere Wohnung in Utrecht. Wir hatten dort einen kleinen Garten im Hinterhaus. Nachdem sich die Wasserlage wieder entspannte, blieb das Huhn einfach bei uns im Garten leben. Nach einigen Wochen wollten wir Gesellschaft für sie anschaffen, also fuhren wir zu einem Schlachter aufs Land. Der verkaufte uns ein Schlachthuhn für anderthalb Gulden. Bisschen weniger als heute ein Euro.

Weiss auch nicht, was ich damit vergleichen will. Es waren nur zwei Situationen, in denen ich Körper oder dessen Teile, so bildlich in Geld aufwog. Bei einem billigen Schnitzel habe ich das noch nie gemacht.

Dem Tier schmeckte die Schweineschnauze heute jedenfalls vorzüglich. Das Ohr war aber bedeutend längerer Kauspass.

#
Undsonstso. Viele Meetings. Wenn ich Meetings habe, legt sich die Hündin einfach zwischen die Füsse. Das ist der Grossteil des Tages. Ich frage mich ständig, was sie eigentlich vom Leben erwartet.

[Montag, 29.8.2022 – Abwasser, Chemie Hundegeschirr]

Morgen verabschiedete ich die Schwiegereltern und arbeitete ein wenig. Ich blieb heute zuhause, weil gegen Mittag der Klempner kommen würde. Am Um 8 Uhr wurde bereits das Wasser abgeschaltet. Nicht vom Klempner, sondern wegen der Arbeiten am Wassernetz in der Strasse. Das war so geplant. Siehe Eintrag von gestern.

Um Punkt 12 Uhr lief das Wasser wieder. Gegen halb zwei kam der Klempner. Auch er bekam das leidige Abwasserproblem nicht gleich in den Griff. Zuerst versuchte er es mit einer Spirale, als das nicht half, schüttete er einen Liter schwarze Flüssigkeit in den Abfluss, als das auch nicht half, fuhr er in die Firma um eine größere Version der Spirale zu holen. Um die grosse Spriale in den Abfluss zu bekommen, musste er die Toilette abbauen.

Die Wohnung stank. Nach Abwasser und auch nach dem chemischen Zeug, das er hineingekippt hatte. Mir schmerzte den Rest des Tages der Atmungsapparat. Ich weiss nicht, wie der das macht. Er hing regelrecht mit der Nase über den Abfluss, als die Chemikalie im Abfluss arbeitete und sichtbare Dämpfe hervortraten. Und dieser intensive Abwassergeruch, das ist faktisch eine Bakterienbombe.
Dem Mann schien das ziemlich egal zu sein. Diese Ruhe, mit der er ständig dem aufquellenden Abfluss zuschaute, es wirkte melancholisch.

Zwei Stunden später floss das Wasser ab. Es scheint nun gelöst. Er hatte aber keine Lust auf putzen. Die Klempner, mit denen ich bisher zu tun hatte, arbeiteten mit Auslagen und liessen eine ziemlich saubere Baustelle zurück. Er nicht. Danach war das Badezimmer voller Schlieren. Am Ende sagte er, wir sollten das einfach trocknen lassen und dann mit dem Staubsauger aufsaugen.

#
Als meine Frau zurückkam, gingen wir mit dem Tier in eine weit entfernte DHL Filiale, in der man eine unserer Bestellungen abgegeben hatte. Das Paket enthielt ein Geschirr für das Tier. Das Geschirr, das wir neulich gekauft hatten, passte nicht so recht und die Hündin hatte es zerbissen, was teils auch unsere schuld war, wir hätten es zuhause einfach ausziehen sollen. Jetzt fanden wir im Netz aber eine offenbar bessere Marke mit besseren Bewertungen und besseren Massen.

Mal sehen. Sie nimmt es gut an.

[Sa/So, 27./28.8.2022 – Bifteki, Kurve, Niederlage]

Total den Tagebucheintrag von gestern verschlafen. Gestern war ich einen langen Tag im Stadion und heute dermassen müde, dass ich eigentlich ständig penne. Nach dem Frühstückskaffee ging ich mit dem Tier in den Park, als ich zurückkam überliess ich das Tier meiner Frau und den Schwiegereltern und legte mich auf das Bett um kurz die Augen zu schliessen. Und plötzlich war fast Mittag. Zu Mittag lud uns der Schwiegervater zum Griechen ein. Dort ass ich ein superleckeres Bifteki mit Reis. Beim Anblick von Bifteki musste ich dann singen: „Ein belegtes Fleisch mit Käse! Käse!“ und schon hatte ich einen Ohrwurm. Nach dem Mittagessen schauten wir Jurassic World und weil das Bifteki so riesig war, stellte sich mein Körpersystem auf Verdauung um, also wurde ich müde und veschlief den ganzen Film.

Aber was war am gestrigen Samstag eigentlich passiert? Wir schwänzten das Hundetraining und um 13 Uhr fuhr ich ins Olympiastadion zum Spiel gegen Dortmund. Eine Freundin hatte ihre 4 jährige Tochter bei sich, aber das war viel zu laut und überwältigend für die Kleine, also musste die Freundin mit dem Mädchen raus. Zur Halbzeit stellte sich die Geschäftsführerin eines bekannten berliner Taxiunternehmens neben mir auf den freigewordenen Platz und wir plauderten des Rest des Spieles über die Dinge. Seit ich in der Kurve stehe und nicht mehr in Block 2.1 kriege ich von den Spielen nicht mehr viel mit. Am Abend oder am nächsten Tag muss ich immer die Wiederholungen anschauen, damit ich verstehe, was passiert ist. Was ich dann auf den Bildschirm sehe, ist ein ganz anderes Spiel, als das, das ich in der Kurve vermutete.

Wir verloren 1:0. Trotz keines einzigen Sieges in der bisherigen Saison, ist die Stimmung im Verein weiterhin blendend. Die Ultras feiern die Mannschaft unbeirrt und auch in meiner Blase sind wir alle optimistisch gestimmt. Die Mannschaft lebt und gibt alles. Das ist vermutlich das Wichtigste. Es ist das, was in den letzten drei Jahren fehlte.
Dennoch müssen langsam auch ein paar Siege auf das Konto, sonst wird es irgendwann düster. Eigentlich nächstes Wochenende schon. Bisher spielten wir ausnahmslos gegen starke Gegner, jetzt kommt Augsburg, die erste Mannschaft, die wir auf dem Papier schlagen sollten.

Nach dem Spiel blieb ich noch lange am Rondell am Stadion und unterhielt mich mit Freunden. Gegen acht Uhr abends war ich zuhause. Ich glaube ich stand ganze 7 Stunden lang auf meinen Füssen. Zuhause setzte ich mich hin und wurde zu einer toten Kartoffel. Das schlimmste war am Abend das Stehen in der Dusche.

#
Heute ist der letzte Tag meiner Schwiegereltern, morgen fahren sie wieder weg. Morgen wird um acht Uhr aber auch für vier Stunden das Wasser abgestellt. Daher sammeln wir alle verfügbaren Eimer und größere Gefässe zusammen und befüllen diese mit Wasser. Ich bin erstaunt darüber, wie wenige, grosse Wassergefässe wir besitzen. Eigentlich nur einen Eimer und das Vileda Bodenwischgefäss. Bodenwischgefäss, ich weiss nicht, wie man das sonst nennt.

[Freitag, 26.8.2022 – Markennamen, Regen, Wetter, Pluviophobie]

Neben Unterhosen und kurzen Hosen kaufte ich gestern auch ein Dutzend Sockenpaare. Ich habe gelernt, dass Socken kurz sein sollen, wenn man kurze Hosen trägt. Also. Kurze Socken. Diese Socken sind allerdings so designt, dass hinten genau über dem Rand der Schuhe ein auffälliger Puma Schriftzug zu sehen ist. Ich finde sichtbare Markennamen total vulgär und unästhetisch. Mit Markennamen laufe ich nur herum, wenn ich ein Herthatrikot trage, aber da fällt es nicht so ins Gewicht, denn wenn ich Herthatrikot trage, bin ich sowieso vulgär und unästhetisch.
Zwar sah ich beim Kauf, dass es Puma Socken waren, aber weil es kurze Socken sind, machte ich mir natürlich keine Gedanken darüber, ob man Markennamen sieht. Jetzt fühle ich mich vom Kapitalismus ausgetrickst. Mag jemand kurze Puma Socken? Ungetragen.

#
Heute gibt es den großen Call mit den Leuten aus dem Amsterdamer Büro. Über Berlin geht ein Wetter hinweg. Immer wenn die Leute aus Berlin im Call ungemutet sind, grollt es. Die Amsterdamer sind beeindruckt.

#
Regen. Ich machte mich auf den Weg zu einer etwas entfernten DHL Filiale. Es regnete leicht, manchmal nieselte es nur, aber das ist bei über 20 Grad kein Problem. Wird man halt ein bisschen nass. Als dann die Kübel von oben entleert wurden stellte ich mich in einen Hauseingang und wartete ab. Auf der Strasse donnerte der Regen nieder. Dieses Unterstehen. Ich habe es wirklich vermisst. Und das meine ich nicht ironisch.

#
Mein Tier mag den Regen nach wie vor nicht. Sobald sie vor der Tür steht, blockt sie ab. Sie erstarrt förmlich und will nicht mehr. Jetzt habe ich einen Trick entdeckt. Ich gehe zur nächstgelegenen Pfütze und plansche mit meinem Schuh darin. Patschpatsch. Daraufhin ist sie aktiviert und läuft durch den Regen als hätte sie nie etwas anderes getan.