Heute verkaufte ich mein Auto bei Wirkaufendeinauto. Ich hatte keine Lust auf Preisverhandlungen, ich will es einfach verkaufen und so buchte ich einen Termin in Lichtenberg. Gestern musste ich deswegen noch die Unterlagen zusammensuchen. Ich fand dabei den Fahrzeugschein II nicht mehr. Den Fahrzeugschein I habe ich fast immer bei mir, aber den Teil II habe ich vermutlich seit dem Kauf vor sieben Jahren nie mehr gesehen. Und weil ich kein System bei meinen wichtigen Unterlagen implementiert habe, dauerte es den ganzen Abend, bis ich diesen Fahrzeugschein finde. Ich war kurz davor, den Termin abzusagen, als ich kurz vorm Schlafengehen eine Klarsichtfolie bei den Unterlagen der Hausverwaltung finde, auf der ein kleines VW Logo prangt. Zwischen den vielen Papieren in dieser Klarsichtfolie finde ich dann das erhoffte Papier.
Daraufhin legte ich mich ins Bett. Vielleicht schaffe ich am Wochenende Ordnung in meinen Papieren. Es ist ohnehin Länderspielpause, ich habe also viel Zeit.
Morgens, kurz vor dem Termin suche ich noch schnell meinen Reisepass. Noch schnell, dachte ich. Aber auch den Reisepass finde ich nicht. Vor allem nicht schnell. Ich hätte um 10:40 losfahren müssen, um rechtzeitig beim Termin zu sein. Ich war kurz davor, den Termin abzusagen, um 10:42 finde ich den Pass dann, in einer Schublade etwas nach hinten verrutscht und ich mache mich auf den Weg. Um 11:02, also genau die zwei Minuten, die ich zu spät gestartet war, kam ich bei der Werkstatt an. Die Welt ist ein Viervierteltakt.
Eine neue Schätzung des Autos ergab 3400€. Ich finde den Service super. Man lädt Fotos hoch, reicht Unterlagen ein und bekommt einen ziemlich fairen Händlerpreis. Vor Ort wird man von einer Fachperson (Mann) in Empfang genommen, der den Zustand des Autos dokumentiert und mit meinen eigenen Angaben vergleicht. Weil es ein paar Mängel mehr gibt, als ich angegeben hatte, vor allem kleine, fast unsichtbare Beulchen und Kratzer, aber vor allem war das Wartungsheft nicht durchgehend gepflegt, wurde mir ein neues Angebot unterbreitet, das 200€ niedriger lag. Ich fand das OK.
Da stand es dann. Mein erstes eigenes Auto. Ich hatte das Auto vor sieben Jahren gekauft, weil ich fahren lernen wollte. Ich kann mich noch erinnern, wie nervös ich bei der Probefahrt war. Der Führerschein war noch frisch, meine Fahrkünste auch. Es fühlte sich heute nach Abschied an. Gott, was kann ich manchmal sentimental werden. Immerhin hat das Auto einen eigenen Eintrag in diesem Blog und wird somit auf ewig in, öhm, meinem Herzen sein.
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Das Tier will heute nicht raus. Die Zeit nach dem Regen findet sie höchst suspekt. Mir kommt vor, als verstünde sie die vielen neuen und durcheinandergebrachten Gerüche nicht. Sie steht dann ewig in der Haustür und steckt die Nase in die Luft.
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