[Di, 9.5.2023 – don’t call it concept]

Da meine meine Frau diese Woche nicht in Berlin sein würde, freute ich mich wenig auf diese anstehende Woche. Zum einen ist die Hündin läufig und ich würde drei feste Termine im Büro wahrnehmen müssen. Das ist eine unentspannte Konstellation. Ausserdem würde ich an zwei Abenden aus essen gehen.

Ihre Reise fiel dann allerdings aus, also übernahm sie die Hündin. Heute hatte ich ein dreistündiges offline Meeting, das ist nix für sie. Und am Abend ging ich Bier trinken und Pizza essen, in diesem Garten im Gleisdreieckpark, aber nicht im BRLO, sondern weiter südlich, da gibt es einen Pilsner Urquell Stand und daneben ein Stand mit Pizza. Früher war diese Pizza einmal richtig gut, aber heute war alles anders. Zum einen standen zwei junge Frauen in dem Stand, die nicht so recht Bescheid zu wissen schienen. Eine sprach weder deutsch noch englisch, die andere immerhin schlechtes englisch. Sie hatten nur Margarita, könnten sie aber mit kalter Salami belegen. Neben Pizza Margarita gab es sonst nur Pommes. Aber sie hatten keinen Ketchup, sondern nur eine Majonaise. Don’t call it neues Konzept. Das ist kein Konzept. Immerhin stand nirgendwo etwas von fancy concept.

Die Pizza falteten sie etwas lieblos in eine Fish-and-chips Tüte. Die gefaltete Pizza fand ich allerdings von der Idee her lustig, aber gefaltete Pizza klebt und sapscht, es ist unstimmig, zudem ist eine Pizza sehr klein, wenn sie in eine Fish-and-Chips Tüte passen soll.

Immerhin ist der Preis gleich hoch geblieben.

[Mo, 8.5.2023 – Angst, Pasta e Ceci]

Einer der neuen Mitarbeiter hat panische Angst vor Hunden. Es gibt bei uns zwei feste Hündinnen im Büro. Manchmal sind vier oder fünf Tiere da. Das wird noch lustig. Wir halten sie jetzt so gut es geht bei uns, aber das ist keine gute Dauerlösung, vor allem wenn wir damit werben, dass wir ein hundefreundliches Büro sind.

Dafür habe ich jetzt keine gute Lösung parat.

Der Mitarbeiter hat allerdings auch Angst vor Zugfahrten, Aufzügen und Flugzeugen. Der Flug nach Deutschland ging wohl auch nicht reibungslos. Vielleicht machen wir ihm das Homeoffice schmackhaft.

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Am Abend eine Pasta e Ceci gegessen. Das sind Ditalini mit Kichererbsen. Meine Frau kann die phantastisch zubereiten. Es werden Kichererbsen im Tomatenmark und Eigensaft aufgekocht, danach die halb fertiggekochten Ditalini dazugegeben, bis auch die Ditalini gekocht sind.
Phantastisches Elektrolytenessen.

Ich ass davon so viel, dass ich nicht mehr wusste, wie sitzen. Und als ich Wasser trank, hatte ich regelrecht Angst du platzen.

[So, 7.5. – unkastrierte Rüden]

Dafür, dass die Läufigkeit begonnen hat, ist das Leben mit der Hündin bisher noch sehr gewöhnlich. Ich kann sie noch ohne Leine laufen lassen. Aber langsam beginnt wieder die interessanten Konflikte.

Ich war sehr früh im Hundeauslauf, meine Hündin und ich waren dort alleine. Es gibt da diesen Hullahoop-Reifen, sie liebt es, damit zui spielen. Dann kam ein Mann mit einem grossen schwarzen Hund ans Tor heran und wollte hereinkommen. Ich fragte, ob der Rüden kastriert sei, er sagte nein, also sagte ich, na das geht dann nicht, und er sagte, warum denn nicht und ich sagte, meine Hündin sei läufig. Er schmipfte etwas unverständliches aber er verschwand. Er war sowas vermutlich nicht gewohnt.

Ich sehe es halt nicht ein, dass ich mit meiner läufigen Hündin Platz machen muss, wenn ein unkastrierter Rüde kommt.
Es wäre natürlich etwas anderes, wenn er vor mir da gewesen wäre. Aber jetzt war ich eben vor ihm da.

Auf diese Konflikte lasse ich mich gerne ein. Woah, ich weiss, wie ich drauf wäre, wäre ich eine Frau. Ich bin verschenktes Potential.

[Fr/Sa, 5/6.5.2023 – Rückkehr, müde, Hoffnung, Läufig]

Am Freitag fuhren wir wieder nach Utrecht für einen zweiten Termin. Danach wieder zurück nach Amsterdam ins Büro. An jedem dritten Freitag zelebriert man bei uns den Abschluss des Sprints. Dazu gibt es meistens Drinks und in Berlin wird oft auch gekocht. Im Amsterdamer Büro wurden vegane Snacks serviert. Ich trank ein paar Biere, ich hatte noch ein paar Stunden totzuschlagen, mein Flugzeug würde erst um 20:45 abheben. Danach war ich fertig. Ich hatte einen Kater, ich war müde, ich war verschwitzt, hatte Mundgeruch. Als ich in der Abflughalle auf das Boarding wartete, sehnte ich mich sehr nach meinem Bett. Ich zog einmal kurz die Schuhe aus, merkte aber, dass der Geruch von meinen Füssen nicht mehr sozial verträglich war und schlüpfte sofort wieder in sie hinein.

Meine Rückkehr nach Berlin war dann nicht so deprimierend wie ich am Mittwoch befürchtete. Unter der Woche sagten die Niederländer ständig, wie toll sie alle Berlin fänden. Es muss bis Freitag irgendwie auf mich abgefärbt haben.

Gegen Mitternacht kam ich zuhause an. Meine Frau freute sich und meine Hündin freute sich. Es ist ein schönes Gefühl, wenn sich jemand freut.

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Am Samstag war ich dann zu müde um den vorherigen Tag zusammenzufassen. Ich war auch zu müde um nachmittags ins Stadion zu gehen. Heute war wieder ein Kellerduell, diesmal gegen Stuttgart. Wir stehen auf dem letzten Platz und wir spielten gegen den Vorletzten. Würden wir heute nicht gewinnen, dann ist der Abstieg eigentlich besiegelt. Wir gewannen aber. Das Spiel war nicht gut, aber die Mannschaft biss sich in das Spiel hinein. Wir sind so weit abgeschlagen, dass wir nach dem Sieg trotzdem noch auf dem letzten Platz stehen. Der Trainer hat jetzt vier Siege ausgerufen. Alles andere ist in unserer Situation zwecklos. Vier Siege, sonst steigen wir fast sicher ab. Der erste Sieg war heute. Aber vier Siege in Folge sind vermutlich 100 Jahre her.

Ich habe wieder so etwas wie Hoffnung. Ich schrieb zuerst „leider“. Das Wort löschte ich aber wieder. Es ist immer so, wenn ich bei Hertha wieder ein bisschen Hoffnung habe, dann werde ich danach abgewatscht. „Leider“ sollte ich aber trotzdem nicht schreiben.

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Meine Hündin wurde heute wieder läufig. Der erste Tropfen Blut im Badezimmer.

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Noch ein paar Fotos nachgereicht:

[Do, 4.5.2023 – Utrecht, Totengedenken, Bitterballen]

Gegen Mittag fuhr ich nach Utrecht. Wir hatten einen Termin bei einem Diensteister. Utrecht war 7 Jahre lang eine richtige Heimat für mich. Leider hatte ich einen vollen Terminkalender, aber nächstes Mal möchte ich mir mehr Zeit nehmen, frühere Orte aufzusuchen, frühere Strecken abzulaufen. Seltsamerweise sind alle meine Freunde von damals entweder nach Amsterdam oder in andere Städte oder Länder gezogen. Bis auf Antoon sind sie eigentlich alle weg,

Am Bahnhof Centraal weiss ich mich sofort zu orientieren, den Weg zu dem Dienstleister nehmen wir zu Fuss. Mittlerweile säumen Hochhäuser die Strasse auf der Hinterseite des Bahnhofs, früher war da nur, nun, was stand da früher, ich kann mir das gar nicht mehr richtig vergegenwärtigen, es war eher eine verwahrloste Gegend mit zwei breiten Ausfallsstrassen.

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Später zurück in Amsterdam nehmen wir ein Feierabendbierchen auf dem Balkon der Firma mit Ausblick über die innere Stadt. Eine sommerliche Sonne scheint auf uns nieder.

Heute ist Totengedenktag. Das findet immer am 4. Mai statt. Am Totengedenktag gedenkte man früher an die Toten des zweiten Weltkrieges, mittlerweile gedenkt man den Toten der Kriege im allgemeinen und bereits seit Jahren gedenkt man dabei verschiedenen Minderheiten, vor allem natürlich Juden. Es gab Bemühungen, auch der ermordeten Homosexuellen zu gedenken, aber die Offiziellen der Stadt verschlossen sich dem viele Jahre lang. Aus diesem Grund wurde eine alternative Gedenkfeier an der Westerkerk begründet, ein zeitgleich stattfindendes Totengedenken am Homomonument auf der Freifläche nördlich der Westerkerk.

Da meine Firma eine queere Datingplatform ist, fragte ich, on jemand vor Ort sein wird, ich würde da gerne hingehen, am liebsten natürlich in Begleitung. Es fanden sich zwei Kollegen, die mit mir mitgehen würden.

Es finden Reden und Kranzniederlegungen statt. Auch eine Stiftung, die von meiner Firma finanziert wird, legt Blumen ab. Dann wird zwei Minuten lang geschwiegen, ganz Amsterdam verstummt. Ein sehr beklemmendes, aber eindrückliches Gefühl. Ein paar Vögel fiepen dazwischen, ansonsten: Amsterdam verstummt.

Nach einer Dreiviertelstunde gehen wir in die Kneipe, trinken Amstelbier und bestellen Bitterbollen. Wir wechseln in eine andere Kneipe, mit Tischen am Wasser. Es schwimmen Enten vorbei, und kleine Boote. Wenn ich aufs Klo gehe, balanciere ich an der Kaimauer entlang und habe Angst ins Wasser zu fallen. Ich bin glücklich.

[Mi, 3.5.2023 – Herumfahren, zurückgegelte Haare usw]

Heute früh im Hotel die Kacktüten von meiner Hündin aus der Jacke gezogen. Ich wurde ganz wehmütig.

Tagesüber mehrere Termine gehabt. Unter anderem mit einem sehr pfiffigen, jungen Mann, der fast im Alleingang ein sehr professionelles Rechenzentrum betreibt. Er ist höchstens 35 Jahre alt und er sah aus, als würde er in seiner freien Zeit Rechner zusammenschrauben. Dabei hat er zurückgegelte mittellange Haare. Ich muss das erwähnen, ich verstehe die Message dahinter zwar nicht, aber diese zurückgegelten, mittellangen Haare, die fand ich sehr besonders.

Am späteren Nachmittag fuhr ich mit dem Geschäftsführer nach Nord-Holland zu seinem Haus. Dort tranken wir was, ich lernte seinen Mann kennen, ich streichelte die Hunde und wir hatten eine sehr kurzweilige Zeit. Ich liebe es, durch diese flachen Landschaften zu fahren, über Brücken, an Kanälen vorbei, durch Dörfer mit spitzen Dächern. Früher bat ich immer meine damalige Freundin, mit dem Auto herumzufahren, ich hatte immer bestimmte Routen ausgesucht, Gegenden, die ich sehen wollte, kleine Städte, die ich besuchen wollte. Neulich schrieb sie mir, dass sie noch nie so viel von ihrem eigenen Land gesehen hatte, wie in den sechs Jahren, in denenn wir zusammen waren. Ich fasste es positiv auf.
Ich werde diesmal keine Zeit haben, sie zu besuchen. Ich verheimliche ihr sogar, dass ich gerade in den Niederlanden bin. Sie wohnt mittlerweile in der Nähe von Eindhoven, ich schaffe es zeitlich einfach nicht und sie liest nicht dieses Blog, was sehr gut ist.

Später fuhr ich mit der Bahn zurück nach Amsterdam, ich ging ins Hotel, telefonierte mit meiner Frau, weil sich heute unser Hochzeitstag zum zehnten Mal jährt, danach suchte ich eine Apotheke. Ich kann mich an früher erinnern, dass es in den Niederlanden immer zu wenig Apotheken gab. Daran hat sich wenig geändert. Bis ich um 19Uhr eine offene Apotheke fand, war ich 3,9km gelaufen. Dann setzte ich mich in einen Burgerladen und danach suchte ich eine kleine Brauerei mit einen Ausschank auf. Die Brauerei wollte ich schon seit längerem besuchen, aber ich kam nie dazu. Das Bier schmeckte dann eher so mittelmässig, und weil ich sehr müde war, ging ich zurück ins Hotel. Jetzt spüre ich meine Füsse nicht mehr.

[Di, 2.5.2023 – Rating in Taxis, Amsterdam]

Ich war ein bisschen spät dran, also nahm ich das Taxi nach Schönefeld. Beim Aussteigen bedankte sich der Fahrer und sagte, er habe mir 5 Sterne gegeben. Das freute mich. Ich wusste gar nicht, dass man als Kunde Sterne erhalten kann. Ich schaute sofort in die App und sah, dass ich ein Rating von 4,9 Sternen habe. 4,9 ist okay, das ist mehr als die meisten Horrofilme auf Amazon haben, die wir so schauen. Heisst aber auch, dass mich jemand mal mit weniger als 5 Sterne geratet hat. Ich wusste gar nicht, dass ich mich einmal daneben benommen hätte, ich bin zu Menschen, die mir eine Dienstleistung entgegenbringen eigentlich grundsätzlich freundlich. Leider kann ich in der Chronik nicht überprüfen, wann das war. Beschäftigt mich jetzt wirklich.

Dem Fahrer gab ich jedenfalls fünf Sterne. Super Typ.

Natürlich war ich zu früh am Flughafen. Wegen der Probleme an den Sicherheitsschaltern empfehlen die Fluggesellschaften mindestens 2 Stunden vor Abflug da zu sein. Aber die Probleme mit den Sicherheitsschleusen wurden doch längst behoben, wenn ich mich richtig erinnere. Ich war also 2h zu früh da und trank Bier.

Immer wenn ich in die Niederlande zurückkehre, habe ich das Gefühl in einem wirklich modernen und offenen Land zu anzukommen. Jeder Gedanke an Berlin oder an Deutschland frustriert mich dann. In meiner berliner Blase vergesse ich das immer sehr schnell, aber wenn ich aus dieser Blase einmal entsteige und mich in Amsterdam wiederfinde, dann merke ich erst wie langsam, träge, konservativ, grau und eierschalengelb Berlin ist und ich werde ganz verstimmt.

Schlimmer noch: Freitagabend wenn ich wieder zurückkomme, wird mich die Verstimmung noch einmal in voller Härte erwischen. Gut, dass ich in der Nacht zurückkehre, dann kann ich mir die angestrahlte Stadt etwas schöner sehen.

[Mo, 1.5.2023 – nicht gepackt]

Ich muss noch packen. Morgen fahre ich nach Amsterdam. Mein Flieger geht zwar erst am Abend, aber der morgige Tag wird mit vielen Terminen bestückt sein, ausserdem habe ich die Hündin, plötzlich gerate ich in Stress. Stattdessen sitze ich mit Frau und Hündin am Frankfurter Tor und trinke Bier. Das Telefon geht an, unsere Platform ist wieder nicht erreichbar, es passiert immer an Feiertagen, dass unsere Server Probleme haben. Mit zwei Bieren im Kopf und dem Handy in der Hand fühle ich mich sehr eingeschränkt, ich versuche die Jungs zu unterstützen, aber es geht nicht gut, also gehe ich nach Hause. Es dauert zwei Stunden, bis alles wieder richtig läuft. Es nervt.

Spät am Abend habe ich immer noch nicht gepackt.

[So, 30.4.2023 – Lange Wochenenden, religiöse Rechnung]

Eigentlich müsste man an einem langen Wochenende wie heute verreisen. Wir machen das nie. Das ist ein Reflex. Diese langen Wochenenden, an denen alle andere immer überall sind und alles verstopfen, da vergeht uns beiden immer sofort die Lust irgendwohin zu fahren. Aber eigentlich müssten man an einem langen Wochenende wie heute verreisen. Oder uns irgendwas gutes tun. Stattdessen planten wir die Steuern zu machen.

Klappte heute nur so mittelmässig. Aber wir haben ja noch den ersten Mai.

Am Nachmittag lief Hertha gegen Bayern. Das letzte Mal an dem wir in München gewannen, war Herbst 1977. Wir stehen abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die Konkurrenz ist uns an diesem Spieltag enteilt. Dass wir gerade heute, nach 46 Jahren, wieder einmal gewinnen werden, ist eher eine religiöse Wahnvorstellung. Wir verloren auch 2:0.

Langsam gehen die Lichter aus. Es sind noch vier Spiele. Rechnerisch ist der Klassenerhalt noch möglich. Es ist aber eine religiöse Rechnung.

[Sa, 29.4.2023 – Im Westen nichts Neues, Neffe Geburtstag]

Schon seit Längerem will ich „Im Westen nichts Neues“ schauen. Ich war in all den Jahren immer zu faul das Buch zu lesen. Das lag sicherlich daran, dass ich die Kultur der Kriegskritik bereits in jungen Jahren schnell langweilig fand, vor allem, wenn es den zweiten Weltkrieg betraf, da es zum Einen zu klare Zeichnungen von gut und böse gab, aber auch immer die Sicht der Helden darstellte, oder die Sicht der Guten, die sich gegen das Böse, den Nationasozialisten wehrten. Gegen Nazis zu kämpfen ist natürlich immer gut, aber als Kriegskritik funktionierte das für mich nie, ich wollte immer wissen, wann die Täter zu Tätern werden und wann es den Tätern bewusst wird, wann sie plötzlich Täter sind und was dann passiert. Wenn wir immer die heroische Sicht einnehmen, werden wir es nicht merken, wenn wir zu Tätern werden sollten.

Am Ersten Weltkrieg interessierte mich vor allem die Sicht der Konservativen darauf, weil ich verstehen wollte, warum die Leute damals, oder überhaupt, gerne in den Krieg zogen, denn Kritik an den Krieg das konnte ich selber, damit bin ich ja praktisch gross geworden. Ich las also Ernst Jünger. Nach hundert Seiten „In Stahlgewittern“ glaubte ich Ernst Jünger verstanden zu haben, die Erkenntnis langweilte mich aber, deswegen legte ich das Buch weg. Erich Maria Remarque las ich aber trotzdem nie.

Deshalb freute es mich, dass das Buch offenbar gut verfilmt wurde und dafür sogar mehrere Oscars gewann.

Der Film kommt mit keinerlei Heroik daher. Auch der äussere Feind bleibt sehr abstrakt, es gibt auch wenig gut und böse, es zeichnet vor allem die Banalität, die Brutalität, die Sinnlosigkeit, vor allem in den Nahkampfszenen hat man immer das Gefühl die beiden Kämpfenden könnten genau so gut an einem Tisch sitzen und Karten spielen, aber weil sie unterschiedliche Uniformen tragen, töten sie einander.

Es gibt wenige Überraschungen. Dennoch ist es ein gut durchkomponierter, nie langweiliger Film über junge Männer, die wie Ameisen eine Aufgabe erfüllen, weil sie es müssen und weil sie denken, dass das jetzt ihre Aufgabe ist, dieser Mangel an Perspektive, immer die Verteidigung eines bestimmen Wertes vor Augen. Und es ist alles schlimm.

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Mein Neffe Arthur wurde heute 15. Wie jung wir damals waren.