Fürs Protokoll. Es schneit immer noch. Auch morgen wird es schneien und auch übermorgen. Wobei sich Regen und Schnee abwechseln oder der Regen kommt weiss daher, der Schnee hingegen regenerisch, zumindest wenn er auf dem Pflaster aufschlägt.
In Longyearbyen bricht gerade die kalte Jahreszeit an. Lustigerweise ist der Winter auf Spitzbergen nie besonders kalt, die Temperatur tänzelt im einstelligen Minusbereich herum, manchmal sogar bei wenigen Plusgraden. Erst ab Mitte Februar schrumpft das Quecksilber auf die Masseinheit von Minus Zwanzig oder weniger. Mit den ersten Sonnenstrahlen kommen Kälte und Schneestürme.
Wir haben die Reise nach Longyearbyen in den Herbst verschoben, weil wir das Problem mit dem Hund nicht gelöst bekommen. Allerdings hat sich gerade heute eine mögliche Lösung aufgetan, weil sich eine aus der Hundegruppe im Park in einem Nebensatz dazu äusserte, dass ich meine Hündin gerne auch ein paar Tage bei ihr abgeben könne. Mal sehen, ob das eine realistische Option ist. Ich würde lieber früher in die Arktis fliegen, zwar nennt man September/Oktober die goldene oder die orangene Jahreszeit, weil die bereits tiefstehende Sonne den Himmel rot färbt und die braune Tundra reflektiert, im Oktober beginnt es aber schon wieder dunkel zu werden, wenn wir am 3. Oktober dort ankommen und eine Woche später wieder fahren, wird sich der Tag um ganze zwei Stunden verkürzt haben. Im Oktober geht es sehr schnell. Am vorletzten Oktobertag beginnt schon die Polarnacht. Mal sehen. Andererseits will ich auch für die Polarnacht in die Arktis. Diesmal würde ich allerdings gerne andere Dinge tun. Wandern, mit Booten fahren, Wale und Walrosse sehen, auch Expeditionen auf Motorschlitten fahren. Und natürlich Bier trinken und essen, bis in die Nacht, in der die Mitternachtssonne ihre Kreise am Himmel zieht.