Der Mann mit den Gefühlen (oder Verbaldurchfall), jener, der mich neulich auch noch mit seinem Fussballfantum nervte, war offenbar einmal Teil dieser Whatsapp Gruppe für Hunde, zu der ich neulich hinzugefügt wurde. Mit dem Mann gab es wohl verschiedene seltsame Vorfälle. Frauen fühlten sich von ihm unangenehm eingenommen, da er auch noch Probleme mit seiner aggressiven Hündin hatte und dabei von schwurbeligen Interpretationsversuchen und Erziehungsmethoden faselte, behielten viele auch Distanz vor ihm, schon nur um den eigenen Hund zu schützen. Seine Hündin griff immer wahllos andere Hunde an. Meiner Hündin tat sie nie etwas an, meine Hündin ist aber auch einfach sehr friedfertig.
Nach einigen verbalen Unstimmigkeiten, verliess er schliesslich die Whatsappgruppe. Das alles erzählte man mir heute. Es beruhigte mich, dass ich mit meiner Einschätzung nicht alleine war. Ich dachte ja, dass ich vielleicht zu schnell genervt bin, dass ich etwas nachsichtiger sein sollte, einfach mehr zuhören, dem Mann eine Chance geben. Aber nein, muss ich nicht. Nur wenn ich es möchte. Will ich aber nicht.
# Meine Frau und ich sind ja beide keine richtigen Foodies. Zwar essen wir gerne gute Dinge, aber man kann es uns nicht zuschreiben, dass wir uns übermässig gerne mit der Zubereitung von Essen beschäftigen. In meine Frau schlägt hin und wieder aber ein Geistesblitz ein, mit dem sie simples Essen aufzupeppen vermag. Diesmal mit Tortellini. Ich finde Tortellini durchaus okay, aber Tortellini werden nach der dritten Gabel auch sehr pampig, nach dem halben Teller mampft man auf einer Pampe aus Fett, zerbröselten Proteinen, Parmesan und labbrigen Eierteig herum. Meine Frau legte heute den Teller zuerst mit mehreren Handvoll ungekochten Babyspinat aus, bevor sie die Tortellini drauflegte. Wie genial diese simple Zutat war, verstand ich erst als ich merkte, dass die Pampe keine labbrige Pampe mehr war.
Um halb zwei fuhr ich dann los ins Olympiastadion. Üblicherweise treffe ich meine Freunde ab zwei Uhr am sogenannten Rondell. Das ist kein richtiges Rondell, es ist lediglich ein vage definierter Ort zwischen Ausgang des Sbahngeländes, einem Mülleimer und einem Bierausschank, ich weiss nicht, warum man das so nennt. In der Sbahn sitzt eine ältere Dame neben mir, als ich aussteige, wünscht sie mir Glück für das Spiel, ich sage vielen Dank, das kann ich gebrauchen, sie sagt, ich weiss, aber das wird schon wieder werden, das ist immer ein auf und ab. Sie fährt weiter nach Spandau, ich laufe über die Brücke zum Rondell, dort treffe ich Anne, die seit dem Spiel gegen Köpenick meine Dauerkarte hat, eigentlich sollte ich sie beim Spiel gegen Gladbach wiederbekommen, aber weil ich gegen Gladbach nicht konnte, behielt sie die Karte und nahm dafür jemand anderes mit ins Stadion. Dann traf ich Tanja, Klaus und alle anderen, Benny war schon im Stadion drin, weil der heute wieder die beiden Banner aufhing, das Banner vom Fanclub und das Banner von der Initiative Blauweisses Stadion, die ja auch irgendwie mit uns verbunden sind. Nach der Winterpause gab es einen Konflikt mit einem anderen Fanclub, die ihr Banner an unserer Stelle aufhängen wollten, das war eine Gruppe Männer, die offenbar handgreiflich geworden waren, deswegen gab es im Januar ein Mediationsgespräch mit mehreren Beteiligten, u.a. Ranghohen Vertretern der Ultras. In diesem Gespräch wurde unserem Fanclub das Recht für den Platz zugesprochen. Das sind Konflikte, die versteht man nur im Stadionkontext, ausserhalb des Stadions wirkt das alles wie ein Spielchen für Kinder. Mir persönlich ist das Banner nicht so wichtig, aber unser Fanclub ist mittlerweile sehr gross und wegen unseres politischen Aktivismus auch bedeutsam, vielen ist das Banner unabdingbar.
Benny würde mir einen Platz neben sich und seiner Frau reservieren, ich konnte mir also ein wenig Zeit lassen. Draussen traf ich auch Annika, die heute ihr Comingout als Trans Person haben würde. Ich wusste bereits seit einigen Tagen Bescheid, sie würde heute zum ersten Mal geschminkt ins Stadion kommen, und während bzw nach dem Spiel allen Menschen Bescheid geben. Gegen zwanzig vor drei setzten wir uns in Bewegung und gingen ins Stadion, unterwegs erwischte ich einen dieser mobilen Bierverkäufer, wodurch ich mir jede Menge Zeit sparte, die ich nicht in Menschenschlangen verbringen musste, im Stadion verbringt man ja immer Zeit in Menschenschlangen, beim Eingang, beim Bier, bei der Toilette, bei der Wurst, beim Rausgehen, zurück am Bahnsteig, immer in Schlangen.
Die erste Halbzeit war ein seltsam ereignisloses Geplänkel im Mittelfeld. Meine Aufmerksamkeit driftete etwas ab, es passierte viel um mich herum, ich quatschte hier und da, eine Reihe vor uns stand ein junger Mann, der mit freiem Oberkörper die Mannschaft anfeuerte. Dann fing es an zu Nieseln und zu schneien, eine Art Graupelregen, ein weisser Flaum schwebte vom Stadiondach herunter und breitete sich wie Feeenstaub über uns aus. Ich musste ständig pinkeln, ging in der ersten Halbzeit zweimal raus, holte mir Bier nach, aber auch während des Spiels steht man dort in der Schlange, sowohl an den Toiletten wie auch am Bier, aber natürlich sind die Schlangen da wesentlich kürzer.
In der Halbzeitpause redete ich länger mit Inis, die an der Mediation wegen des Banners beteiligt war. Sie ist unsere Zeugwärtin und massgeblich mit den Bannern vertraut. In der zweiten Halbzeit drehte meine Mannschaft dann auf. Das Spiel wurde munter, zuerst schoss Marco Richter aus 25 Metern ein Tor und kurz darauf folgte Dodi mit einem cleveren Lauf und erhöhte auf 2:0. Bei diesem Spielstand blieb es auch und weil auf den anderen Plätzen unsere direkten Konkurrenten alle verloren, befreiten wir uns aus den Abstiegsplätzen und stehen nun auf dem 14. Platz. Die Freude war gross. Die Mannschaft kam in die Kurve und wurde von 20000 Fans gefeiert.
Danach stiegen Benny und ich in den Oberring hinauf um das Banner abzunehmen, da befanden sich aber bereits mehrere Mitglieder unseres Fanclubs, die das bereits erledigt hatten. Das Banner ist derzeit ein heikles Thema. Benny brachte steckte das Banner ein und brachte es jemandem, der es unter der Woche aufbewahren würde, ich ging in der Zwischenzeit zurück zum Rondell um die anderen zu treffen, ich wartete noch bis der erste grosse Lauf auf die Sbahnen vorüber war, dann gingen Tanja, ihr Sohn und ich auch hinunter auf die Gleise. Weil die dort wartende Bahn nur bis Charlottenburg fuhr, stiegen wir Westkreuz in die Ringbahn über und so kamen wir irgendwann alle zuhause an.
Mit der Hündin Dokus geschaut. Zuerst über Wölfe. Das mochte sie. Wie sie gebannt den langsamen Aufnahmen von weiten Schneelandschaften und Wolfrudeln zusah. Danach schauten wir eine Doku über Napoli, bzw über den Vesuv und den Phlegräischen Feldern. Meine Schwester ist gerade in Napoli und sie besuchten auch den Vesuv. Deswegen habe ich gerade ein Dutzend Tabs über den Vulkanismus im Golf von Napoli offen. Wenn man sich damit beschäftigt, auf was für einem riesigen Magmaspeicher sich Napoli befindet, dann müsste man dort eigentlich nicht leben wollen. Der nächste grosse Ausbruch ist statistisch überfällig. Auch das Erdbeben in der Türkei hat die Verhältnisse der Plattentektonik in Süditalien weiter angespannt. Aber die 4 Millionen Menschen, die im Golf leben tun eben einfach nur: leben. Man kann ja nicht immer nur Angst haben.
Apropos Plattentektonik. Ich erlebte bisher nur ein einziges Erdbeben. Das war das grosse Erdbeben von Friuli in ’76. Damals war ich anderthalb Jahre alt, ich kann ich daher nicht mehr erinnern. Meine Mutter berichtete, dass sie mit mir auf dem Arm aus dem Haus flüchtete, dabei wurde sie im Treppenhaus von einer Wand zur anderen geschleudert. Jenes Beben ist auch jenes, worüber die meisten älteren Menschen aus Südtirol ihre persönliche Anekdote erzählen, wenn man von Erdbeben redet. Damals starben 1000 Menschen, das Beben spürte man bis nach München.
Das andere Beben, das ist unter anderen Umständen hätte mitbekommen müssen, war das Beben von 2001 mit dem Epizentrum in meiner Geburtstadt Bozen. Ich lebte damals in Madrid und bekam es nur aus der Ferne mit. Bei einer Stärke von 5,2 auf der Richterskala war es bei weitem nicht so stark wie das Beben im Friuli, aber dennoch muss das ein einschneidendes Ereignis gewesen sein. Meine Schwester arbeitete damals in einem Krankenhaus und sie erzählte mir von einem Ton. Einem tiefen, ächzenden, ziehenden Ton. Als würde man das Gebäude hören, wie es in die Länge gezogen wird. Ich konnte mir das bei einem grossen Gebäude wie einem Krankenhaus gut vorstellen, wie die langen Stahlbetonplatten und -Gerüste, ein tiefes Ächzen ausstossen. Eine Freundin berichtete etwas traumatisierter, wie sehr sie das Vertrauen in den Boden verloren habe. Neben Kriegen, schlechten Nachrichten und überhaupt, sei der Boden doch eigentlich immer das gewesen, das im Leben stabil geblieben ist. Dieses Bild gefiel mir. Wie eine Allegorie auf den Begriff Bodenständigkeit.
Die Hündin mochte es gar nicht, als wir von den Wolfdoku auf Vulkandoku umschalteten. Sie verliess das Wohnzimmer und setzte sich vor die Tür, aber hielt mir dabei ihr Hinterteil zugewandt. Später kam sie zurück und ich schaltete eine Doku über Strassenhunde in Rumänien ein. Das ertrug sie nur schlecht. Natürlich verstand sie nicht, was da genau geschah, aber während der gesamten Doku gab es Hundejaulen und -bellen im Hintergrund. Meine Hündin sass vor dem Fernseher und knurrte. Die ganze Zeit. Sie liess sich auch nur schwer beruhigen. Erst als ich den Fernseher ausschaltete, hörte sie damit auf.
# Heute jährte sich auch der russische Überfall auf die Ukraine. Aber ich habe nichts gescheites darüber zu sagen.
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Ahso, ja, gestern kam ich nicht dazu einen Eintrag zu schreiben. Wegen einiger Umstände auf der Arbeit war ich dermassen geladen, dass ich keinen freien Kopf hatte, Notizen in Schönform zu bringen. Dann fiel mir auch auf, dass ich keine Notizen hatte.
Hilary Swank spielt in ihrer neuen Serie eine berühmte New Yorker Reporterin, die in Ungnade gerät. Deswegen nimmt sie ein temporäres Jobangebot bei einer Lokalzeitung in Alaska an, bei der sie über indigene Frauenmorde recherchieren soll.
Meine Frau schlug mir die Serie vor. Sie sagte nur „Hilary Swank“ und „Alaska“. Sie kennt meine Trigger. Ich sagte sofort zu, ohne die Geschichte zu kennen oder ohne mich eingelesen zu haben. Auch Hilary Swank wird mit zunehmendem Alter immer schöner, wobei Hilary Swank ja gar nicht alt ist, sie ist ein Jahr älter als ich, ich weiss nicht, warum ich sie als ältere Frau abgespeichert habe, entweder ist sie noch jung, oder ich bin alt. So ist das unter uns Mittesiebzigergeborenen, da ist man alles ein bisschen.
Meine Frau und ich wollen ja auch mal nach Anchorage. Anchorage ist gar nicht so klein wie ich es in Erinnerung hatte, ich dachte achtzigtausend Einwohner, aber sie hat immerhin fast dreihunderttausend, sie ist etwas grösser als Gelsenkirchen. Aber bevor wir Anchorage besuchen, wollen wir durch den Nordosten der USA fahren, New England, vor allem Maine, Vermont, New Hampshire, das Amerika von Stephen King, neben Californien ist das die Projektion des Amerika meiner Jugend. Neulich beim Durchscrollen der Instagramm Feeds, postete irgendjemand Fotos von einem willkürlichen Abendessen aus einem Restaurant in einem kleinen Kaff an der Küste in Maine, mit dem Kommentar „The best food of my life“. Diese Willkürlichkeit. Ein konkreter Anlaufpunkt. Da will ich hin. Ich schickte den Link meiner Frau, ich schrieb: lass uns da mal essen gehen, wenn wir in Maine sind. Das Restaurant heisst „Wolfpeach“ und liegt in Camden, einem kleinen Küstenort mit 5000 Einwohnerinnen, 100km nordöstlich von Brunswick und ähnlich weit entfernt von Bangor in der anderen Richtung. Da fahren wir hin, wir werden etwas essen, wir werden vom örtlichen Bier trinken, zwei, drei oder vier Biere, werden danach an dem kleinen Segelhafen entlangspazieren und dann müde ins Hotelbett fallen.
Im Hertha Fanshop am Leipziger Platz kümmerte sich das Personal liebevoll um meine Hündin, während ich mich im Anproberaum umkleidete. So etwas muss man auch mal erwähnen.
Was ich heute alles NICHT getan habe:
den Bordcomputer upgedated
eine Freundin zum Mittagskaffee getroffen
Dinge im Herthashop gekauft
Genau. Trotz Hundeservice, kaufte ich nichts im Herthashop. Den Geburtstagsgutschein kann ich offenbar nur online einlösen. Als Mitglied bekomme ich zusätzlich zehn Prozent Rabatt, aber sie können im Offlineshop keinen zweiten Rabatt obendrauf buchen. So etwas muss man auch einmal erwähnen. Aber immerhin konnte ich den Hoodie und ein Tshirt dieser phantastischen Blackwear-Kollektion anprobieren. Kaufe ich es eben online.
# Am Abend schauten wir den Film mit Julianne Moore als Betrügerin. Dabei assen wir Giottos. Giottos sind rund. Über Giotto den Maler aus Firenze gibt es ja diese Anekdote, dass er als Lehrling einmal freihändig einen perfekten Kreis malte und damit seinen Lehrmeister Cimabue beeindruckte. Das ist Teil meines grossen unnützen Wissensschatzes. Nach Konsultation von Wikipedia fand ich allerdings heraus, dass Cimabue nicht wegen des perfekten Kreises beeindruckt war, sondern weil Giotto ihm eine realistische Fliege auf eines seiner Bilder gemalt hatte. Cimabue versuchte diese mehrmals zu verjagen, bis er merkte, dass sie nicht echt war.
Ich finde es bemerkenswert, dass sich mir als Kind die Anekdote mit dem Kreis einprägte und nicht die Anekdote mit der Fliege, die ja wesentlich unterhaltsamer ist. An die Geschichte mit der Fliege kann ich mich auch erinnern, offensichtlich lag sie irgendwo abgespeichert, wo ich sie nicht griffbereit habe.
Ich könnte ja den ganzen Tag Julianne Moore zuschauen. Sie wird immer schöner, je mehr sie altert. Ich fand den Film bis zur Hälfte gut, weil es mich freute, dass sie 9,2 Milliarden ergaunert hatte. Als der rechtmässige Erbe des Geldes und offensichtliche Sympathieträger der Geschichte, mit seiner Jagd auf Julianne Moore erfolgrecih zu sein scheint, verliere ich das Interesse an den Film. Es reicht mir, an Wochenenden die Niederlagen meines Fussballclubs zu ertragen, ich muss das nicht auch noch in der Filmkultur erleben.
Aus einer guten Laune heraus erstellte ich heute eine Blogroll. Die Älteren unter uns werden sich erinnern. Blogroll ist eine Liste von Blogs, die man den Leserinnen empfiehlt. Früher gehörte eine Blogroll zum guten Ton, ich löschte meine Blogroll vor etwa fünf Jahren, da ich ständig gestorbene Blogs und verstorbene Bloggerinnen daraus entfernte und weil ohnehin alle zu Twitter abgewandert waren, die Blogroll war irgendwann ja egal, ich fand keine neuen, guten Blogs, las nur die paar, die ich über die vielen Jahren begleitete, die hatte ich alle noch in meinem Feedreader bei Feedly.
Neuerdings kommen aber immer wieder gute Blogs hoch. Ich kriege das nicht mehr so gut mit, weil Blogs nicht mehr auf dem Radar zu finden sind, aber es gibt sie wieder, etwas mehr als noch vor ein paar Jahren.
Heute erstellte ich also eine Liste der Blogs, die ich noch lese. In meinem Feedly hatte ich 156 Blogs abonniert. 86 davon waren inaktiv und 22 davon tot. Nach dem Aufräumen habe ich jetzt noch 74 Feeds, davon sind 31 inaktiv und 2 tot. Von den verbliebenen Inaktiven mag ich mich nicht trennen, es kann ja sein, dass nach 10 Jahren auf einmal ein Eintrag hochploppt. Das ist schon bei einigen wenigen Blogs einmal passiert. Das fand ich immer schön. Mit den beiden verbliebenen Toten weiss ich nicht, was ich tun soll. Trennungsschmerz.
Es gibt offenbar eine Whatsappgruppe in der sich alle Hundemenschen, die ich auf meinen Gassirunden in den Parks treffe, versammelt haben. Heute hat man mir davon erzählt. Es fühlt sich wie ein Geheimclub an. Eine verborgene Realität, die die ganze Zeit um mich herum existierte. Heute zeigte sie ihr Gesicht und man nahm mich in die Gruppe auf.
Heute vor einem Jahr zog die kleine schwarze Hündin bei uns ein. Sie hat von all dem keine Ahnung, wir aber bereiteten ihr eine Fleischtorte mir Lachscremengarnitur zu. Also Nassfutter zu einer Torte geformt, mit Lachscreme obendrauf. Auf der Torte brannte eine Kerze. Dabei bekam sie einen Partyhut aufgesetzt. Es dauerte ewig, bis sie sich über den Fleischberg hermachen durfte, sie musste sie sich zuerst von allen Seiten fotografieren und filmen lassen. Spass hatten aber nur wir Menschen. Beim Anblick der Torte, liess sie alles geduldig über sich ergehen.
Den Grossteil des Tages verbrachte ich mit Reden, Spazieren und mit dem Update des Bordcomputers in meinem Auto. Mit dem Update blieb ich erfolglos, später am Tag fand ich aber heraus, was das Problem sein könnte, aber da war es bereits zu spät und ich hatte ich keine Lust mehr, hinunter auf die Strasse zu gehen um einen weiteren Versuch zu unternehmen. Stattdessen schaute ich der Niederlage meiner Mannschaft bei Borussia Dortmund zu.
Ah und ich bekam das Problem mit HTTPS gelöst. Fürs Protokoll: es lag am Zertifikat. Manche Browser und damit auch die Anbieter der Feedreader und Podcast Apps, behandeln fehlerhafte Zertifikate ziemlich strikt, deswegen wurden Zugriffe auf meine Seite schlichtweg verworfen. Allerdings ohne Fehlermeldungen, was es für mich schwer machte, den wirklichen Fehler zu finden. Jetzt geht es aber und ich bin happy. Ich habe sogar die Niederlage vergessen. So geht das.
Da ich um 5 Uhr wach wurde und nicht mehr schlafen konnte, stellte ich dieses Blog von HTTP auf HTTPS um. Gefühlt bin ich die letzte Seite im ganzen Internet, die noch ohne Verschlüsselung läuft. Nun ist Sicherheit im Netz etwas, das die meisten Menschen ohnehin nicht verstehen, unverschlüsselte Webseiten sind aber sicher nicht das Problem, solange man keine Passwörter und Bankdaten oder ähnliche Sachen überträgt. Auf diesem Blog könnten böswillige Menschen höchstens die Emailadresse mitlesen, wenn jemand kommentiert. Nur wenn jemand kommentiert, wohlgemerkt.
Allerdings ging es mir vornehmlich um etwas anderes. Neulich schrieb ich ja darüber, dasss ich bereits seit Jahren selten Verlinkungen von anderen Seiten sehen kann. Heute um 5 Uhr früh kam ich dem Problem auf dem Grund. Es hat damit zu tun, dass der Browser die Referrer-Info wegwirft, wenn er von einer HTTPS Seite auf eine Seite mit HTTP verwiesen wird. Und umgekehrt. Das ist es, was auf meinem Blog passiert. Wenn ich also auf HTTPS umstelle, dann gibt es den Protokollwechsel nicht mehr und die Referrers müssten wieder sichtbar werden. Zumindest die Neuen.
Weil es 5:20 war und mein Kopf so frisch wie eine Pfirsich, setzte ich mich an die Umstellung. Wegen der vielen technischen Sonderlösungen, die ich im Laufe der Jahre gebaut hatte, ging natürlich vieles schief, aber gegen 10 Uhr funktionierte mehr oder weniger alles. Nur viele Feeds mochten die Umstellung nicht. Offenbar erkennen einige Podcastplayer die neuen Einträge nicht mehr, jedenfalls wurde mir das von Antennapod und Podbean berichtet, auch Spotify scheint nicht mehr zu funktionieren, aber auch Feedly ist kaputt. Bei Feedly sind es immerhin über 250 Abonentinnen, was ich auch nicht wusste.
Wie ich das Problem mit dem Feed löse, weiss ich nicht. Ich werde sehen, wie dieser Eintrag sich verhält, wenn ich ihn publiziere. Vielleicht haben die Apps und die Feedreader die Änderung mittlerweile ja erkannt.
Schon mal als Warnung an jene Leserinnen, die das Blog per Email abonniert haben: vermutlich gibt es in den nächsten Tage ein paar Testeinträge, die unweigerlich bei euch ankommen. Emails kann ich ja leider nicht wieder löschen.
# Nun
# Danach wollte ich zurück ins Bett, aber da war es schon 11 Uhr. Wir gingen dann einkaufen. Es regnete. Sehr viel. Wir fahren Samstags oft mit dem Auto einkaufen, um die Hündin an das Autofahren gewöhnt zu behalten. Fährt man einmal in der Woche kurz mir ihr Auto, dann scheint sie eine Toleranz zu entwickeln. Fährt man jedoch ein paar Wochen nicht, dann kotzt sie wieder.
Meine Frau geht dann in den Supermarkt. Die Hündin und bleiben im Auto. Wir sitzen da nur und schauen hinaus. Heute regnete es. Es gibt wenige Dinge die so schön sind, wie bei Regen im Auto zu sitzen.
Heute dauerte es besonders lange und so spielte ich mit einer Citroen-App herum und verband diese mit meinem Auto. Ich fand heraus, dass ich Updates einspielen konnte. Das triggerte mich ein wenig. Ich würde aber zuhause ein paar Dinge auf dem Laptop vorbereiten müssen.
Am Nachmittag kochten wir das ganze Restgemüse aus dem Kühlschrank zu einem Gemüseeintopf zusammen. Draussen zog ein Regensturm auf. Gegen vier Uhr gingen wir zu Brewdog ans Frankfurter Tor. Zwei Mal hätte mir eine Windböe beinahe den Schirm entrissen. Die Hündin liebt den Regensturm.
Später bereitete ich das Update für mein Auto vor. Neue Karten fürs Navi und eine neue Firmware für den Bordcomputer. Als ich damit fertig war, war es aber schon zu spät. Das Einspielen von Updates für ein Auto ist sehr unintuitiv und altmodisch, ich fühlte mich ins Neunzehnte Jahrhundert zurückversetzt. Ich werde die Updates erst morgen auf das Auto übertragen. Apropos Neunzehntes Jahrhundert. Wir schauten diese Serie mit dem Namen „1883“ zu Ende. Die Serie ist sehr gut, ich bin von diesem neuen Genre des Neo-Westerns generell sehr angetan. Aber eigentlich wollte ich nur diese Überleitung von Auto, neunzehntes Jahrhunderte und Neo-Western herstellen.
Wieder miserabel geschlafen. Ich weiss gar nicht, warum ich das überhaupt aufschreibe, es ist mittlerweile der Standard. Gestern habe ich das Lademodul meiner Smartwatch wieder gefunden, also kann ich meinen Schlaf wieder aufzeichnen. Laut Uhr komme ich auf 3 Stunden und 49 Minuten. Immerhin über 3 Stunden. Aber die Tiefschlafwerte sind schlecht wie immer.
Am frühen Abend hatten wir Hundetraining. Es ging diesmal vor allem um die Erkennung von „Strasse“, also das Stehenbleiben an der Bürgersteigkante. Das macht sie mittlerweile ganz okay, heute war der zweite Teil, in dem sie lernte, sich dabei nicht von Reizen beeinflussen zu lassen. Sie checkt das ziemlich schnell. Sie macht den Fehler einmal und dann nie wieder. Später im Alltag vergisst sie es allerdings wieder, man muss es also ständig üben.
Das Training fand im Mauerpark statt. Danach gingen wir in die Oderberger Strasse in die Manifest Bar und tranken ein Freitagabendbier. Ich experimentierte wieder und bestellte ein Bier das mir nicht schmeckte. Es ist nichts Neues, dass ich Biere bestelle die mir nicht schmecken, wenn ich neue Marken oder neue Stile sehe, oder Beschreibungen die mir zusagen lese, dann greife ich meistens danach und es ist oft ein Griff daneben. In letzter Zeit experimentierte ich aber nicht mehr viel, ich blieb meist bei leichten Pale Ales oder leichten IPAs und lag dabei immer im sicheren Bereich. Heute wollte ich ein Schwarzbier. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, warum ich Schwarzbier nicht mag. Üblicherweise ist es ein schlechtes Zeichen, wenn man sich nicht mehr daran erinnert, warum man etwas nicht mag. Ich muss es dann aber wissen, weil es ja sein könnte, dass es mir wieder zusagt.
Es sagte mir natürlich nicht zu.
Ich bestellte ein schwarzes Pale Ale. Der Pale Ale-Teil war der gute Teil des Bieres, aber der schwarze Teil war dieses Röstaroma, das mir im Bier einfach nicht schmecken mag. Jetzt wusste ich es wieder. Es ist das Röstaroma. Das werde ich mir merken, zumindest bis zum nächsten Mal in zweidreivier Jahren.
Deswegen bestellte ich ein leichtes Pale Ale und dann noch ein zweites, danach gingen wir nebenan ins Giradischi und assen Pizza. Wir sind so happy, dass unser Tier das alles entspannt mitmacht. Es scheint ihr sogar zu gefallen. Sie liegt einfach unterm Tisch und beobachtet alles aus ihrer Perspektive. Oder sie schläft, egal wie laut es ist. Sie ist halt mir ihrem Rudel unterwegs.