[Mo/Di, 11./12.9.2023 – Rachenhöhle]

Kaum rede ich über Corona, schon begann mein Rachen zu jucken. Den Montag über musste ich ein paar Mittelchens für Kopf und Nase nehmen, am Dienstagfrüh war nach einer miserablen Nacht aber deutlich, dass ich mir irgendwas eingefangen hatte.
Interessant fand ich die Schweissausbrüche bei 31 Grad. Ich musste ja trotzdem mit der Hündin hinaus. Meine Frau ist schliesslich verreist. Die Schweissausbrüche bei 31 Grad wurden vornehmlich vom Fieber ausgelöst, das spürte ich. Mir war gar nicht sonderlich warm, dieser kalte Schweiss hielt alle Hitze von mir fern.

Immerhin ist es nicht Covid. Sagte zumindest der Test.

[So, 10.9.2023 – kosmische Unwahrscheinlichkeit, Arktisreise, Dokus aus dem Schnee]

Jetzt fürchte ich ja, am Tag vor der Reise nach Longyearbyen zu erkranken. Normalerweise liegt mir diese seltsame Art des Pessimismuses überhaupt nicht, ich glaube immer daran, dass es Auswege gibt, aber diese Reise steht seit ziemlich genau vier Jahren auf Platz eins meiner Dringlichkeitsliste, jedoch kam dann Corona, und danach kamen noch andere Dinge, insgesamt mussten wir die angedachten Reisetermine in die Arktis schon 4 Mal verschieben. Bei so viel Aufschub ist es sehr wahrscheinlich, dass irgendeine kosmische Unwahrscheinlichkeitsstatistik zuschlägt und wir uns die Barbenheimer-Coronavariante reinziehen.
Ich schrieb heute meine Hausärztin an, ob sie uns kurzfristig impfen kann. Meine Frau brachte eine Reiserücktrittsversicherung ins Spiel aber Gedanken zu einer Reiserücktrittsversicherung sind Gedanken die ich als verschwendet erachte.

Sonst haben die Hündin und ich heute wenig getan. Zwar zwei lange Spaziergänge, aber nur hier im Kiez. Wenn man im Schatten läuft ist es einigermassen erträglich. Mein Tier ist schwarz und sie sieht aus wie ein Schaf, Hochsommer ist nicht ihre Saison. Während wir unter der Hitze leiden, fühle ich mich ihr sehr verbunden.

Ich schaute ein paar Filmchen auf Youtube. Von Cecilia in Longyearbyen und eine Doku von Leuten, die auf einer abgelegenen Insel in Alaska leben. So kühle ich immerhin innerlich ab.

Kurz versuchte ich einmal ein Filmchen von Cesar Milan zu schauen, das ist dieser Show-Hundetrainer aus den USA. Das Filmchen behandelte das Thema, Hunden das Bellen abzugewöhnen. In dem Filmchen wurde dermassen viel gebellt, dass meine Hündin ganz aufgekratzt wurde und mitbellte. Ging nicht.
Die Doku über Alaska funktionierte besser.

[Fr/Sa, 8./9.9.2023 – Karaoke und singen]

Am Freitagabend gingen wir mit der gesamten Belegschaft in eine Cocktailbar am Potsdamer Platz. In diese gehypte Bar namens „The Alchemist“. Es soll die beste Cocktailbar der Stadt sein. Ich kenne mich mit Cocktails nicht besonders aus, aber die Cocktails sehen auf jeden Fall schön aus. Sie werden spektakulär serviert, mit Rauch enthaltenden Luftblasen oder aus Gefässen, die mit rauchendem Trockeneis den gesamten Tisch überfluten. Es soll ein wenig Steampunky wirken. Ich trank drei Cocktails und war um 17Uhr schon ordentlich angedingst. Danach war ich für einen Karaokeabend verabredet. Eigentlich wollten wir uns in einem kleinen Freundeskreis in der Karakebar an der Warschauer treffen, aber eine Freundin, die ich neulich schon erwähnte, hat sich bei einem Ubahnaufgang sämtliche Bänder in Knie und Fuss gerissen, also beschlossen wir kurzerhand das Karaokesingen in ihre Wohnung umzuziehen. Anfangs dachte ich, das würde nicht lustig werden, weil wir da sicherlich nicht singen würden, sondern im Wohnzimmer rumhängen und chillen, und ich wollte ja vor allem singen. Aber es wurde dann eben doch noch lustig. Und wir sangen. Mein Freund verwendete die App Karafun, diese kann man mit einem Chrome- oder Firestick verbinden und danach eine Playlist erstellen. Alle fügten ihre Lieblingslieder an die Warteschlange hinzu, aber nicht jedes Lieblingslied lässt sich auch wirklich gut singen. Ich sang Papa don’t preach von Madonna und Gods and Monsters von Lana del Rey, und ein paar andere, die mir jetzt nicht mehr einfallen, aber wir sangen ja auch immer alle gemeinsam. Sehr gut funktionierte Fairytale of NewYork von den Pogues mit Kirsty MacColl. Später sangen Benny und ich Dirty Old Town. Ich singe manchmal Dirty Old Town wenn ich in einem Pub sitze und betrunken bin, immer dann wenn der oder die Musikerin nach Liedwünschen fragt. Dann wünsche ich mir immer Dirty Old Town und singe zemlich laut mit. Ich weiss nie ob das peinlich ist oder nicht, ich finde es jedenfalls immer spitzenmässig. Allerdings kenne ich den Text nur bruchstückhaft und singe eigentlich immer die gleiche Strophe und selbst die nur in Teilen. Beim Karaoke hat man den richtigen Text vor Augen, das ist eine ganz neue Erfahrung.

Am nächsten Morgen fuhr ich meine Frau zum Flughafen, sie muss für ein paar Tage beruflich nach Südfrankreich. Den Rest des Tages war ich ziemlich müde vom letzten Abend. Die 31 Grad Aussentemperatur waren für mein Wohlbefinden auch nicht sehr hilfreich. Die Hündin mag diese Temperaturen so ziemlich überhaupt nicht, sie war also ganz happy, dass wir es langsam angingen.

Ahja und dann vergass ich den Tagebucheintrag.

[7.9.2023 – Haferreis, alte Notizen]

Wieder Haferreis gekocht. Ich weiss nicht genau, warum ich das nicht jeden Tag esse.
Sonst ist heute nicht viel erwähnenswertes passiert.

Für solche Momente hätte ich Stichworte in meiner Tagebuchdatei. Ich schreibe dieses Tagebuch in einer simplen Textdatei. Es ist eigentlich ein Schmierzettel, wo sich zwischen Notizen und Stichworten, die einzelnen Textminiaturen herausbilden. Wenn die fertigen Texte ins Blog wandern, dann lösche ich die Texte und es bleiben manchmal Notizen und Stichworte übrig.
Über die Jahre hinweg blieben ziemlich viele Notizen übrig. Diese Textdatei enthält mittlerweile 17.927 Zeichen. Von vielen Notizen weiss ich nicht mehr, was ich mir dabei dachte. Wenn ich ganz runterscrolle, dann stehen da Dinge wie:

„Hertha gg Anita“

Das war ein Fussballspiel irgendwann Ende des 18: Jahrhunderts. Hatte ich im Zuge von Recherchen bezüglich der Geschichte von Hertha BSC gefunden. FC Anita ist aber wohl nie über den Freizeitstatus hinausgekommen. Er lässt sich nicht einmal googlen. Fussballclubs die Frauennamen tragen. Es fühlt sich alles gleich ganz anders an.
Aber ich fand nie die Muße, es zu verbloggen.

oder:

„Schadenszettel Auto, SPiegel“

Darüber weiss ich gar nicht mehr, was geschehen war.

Oder da steht:

„Polizei erähnen an der Eisdiele“ (Die Rechtschreibfehler lasse ich einfach unangetastet)

Bei dieser Notiz ging es darum, dass sich am 1. Mai Polizei vor meinem Haus versammelt hatte. Ich sah aus der Entfernung zwei geparkte Polizeibusse in der Strasse und etwa ein dutzend ausgerüsteter Polizistinnen, die vor meiner Haustür standen. Bei diesem Anblick bekam ich natürlich sofort negative Gefühle, besonders am ersten Mai. Als ich näherkam, schleckten sie aber einfach nur ein Eis, das sie in der Eisdiele nebenan gekauft hatten. Das war eine Situation, von der ich an dem Tag nicht wusste, wie ich es zu verbloggen hatte. Ich ging nämlich auf die Polizei zu uns machte irgendeinen lustigen Kommentar, den sie auch lustig fanden. Weiss nicht. Dass die Polizei vor meiner Haustür am ersten Mai, in voller Montur ein Eis schleckt, das ist ein Bild, das würde nur Kaurismäki adäquat verfilmen können. Wie sie dann auch noch etwas gelöst lachten. Ich bekam Versöhnungsgefühle. Aber gut, ich habe nichts mehr prinzipiell gegen die Polizei.

Oh, das macht jetzt Spass, die alten Notizen hochzuziehen.

[Mi, 6.9.2023 – zwei Dokus, Videocall ohne Video]

Ich schaute diese Arktisdoku auf Disneyplus. Lost in the Arctic. Das ist eine Doku, die sich auf den Spuren der 1845 tragisch gescheiterten sogenannten Franklin-Expedition macht. Die damalige Expedition unter dem Admiral Sir John Franklin begab sich auf die Suche nach einer kürzeren Route von Nordamerika bzw Europa nach Asien, indem man einen vermuteten Weg über die kanadische Arktis verfolgte. Die Reise endete in einer Tragödie. Alle 129 Besatzungsmitglieder starben und man weiss heute aufgrund zahlreicher Funde von Gräbern und auch der beiden versunkenen Schiffe, ziemlich viel über diese Katastrophe. Es gibt Podcasts, Filme und eine Serie darüber. Ich habe sie alle gesehen und gehört. Allerdings sucht man immer noch nach dem Sarg des John Franklin selbst, weil man dort Logbücher, Dokumente und Fotoaufnahmen vermutet.

Die Doku handelt davon, dass ein Hobbyflieger vor vielen Jahren einmal eine rechteckige Steinstruktur in der kanadischen Tundra gesehen hatte und diese Expedition (vermutlich mit Geldern von Disney) begibt sich auf die Suche nach dieser Steinstruktur.

Leider wird diese Doku, wie so viele, von einer dramatischen, bedeutungsschwangeren und suggestiven Erzählstimme begleitet. Finde ich ganz furchtbar. Und dann handelt die Doku eigentlich fast nur davon, wie die Mitglieder des Suchtrupps mit ihren Quadfahrzeugen ständig im kanadischen Schlamm stecken bleiben. Die rechteckige Steinstruktur finden sie natürlich nicht. Aber alles ist untermalt mit bedeutungsschwangeren Erzählstimme.

Danach schaute ich eine Doku über eine Höhlenexpedition. Die Erzählstimme ist erträglich. Man hat in dieser mexikanischen Höhle namen „Cheve“ das Potential entdeckt, die tiefste Höhle der Welt zu sein und will nun mit einem Team von Höhlenkletterinnen den Rekord der bisher tiefsten Höhle, eine Höhle in Georgien, brechen.
Sie kommen sehr weit. Sie kommen aber nicht tiefer als die Höhle in Georgien.

Tja.

Nach der Doku rief mich mein Vater an. Er hatte Besuch bei sich zuhause und wollte deswegen mit mir Videocallen. Ich telefoniere etwa drei Mal im Jahr mit meinem Vater. Die Gespräche mit ihm sind nie ganz entspannt, unser Draht ist nicht so gut.
Ich lag heute mit Unterhemd auf dem Bett und hatte kein Licht im Schlafzimmer an, ich sagte daher, ich sähe gerade nicht herzeigbar aus, deswegen liesse ich die Kamera lieber ausgeschaltet. Die Gäste, die er bei sich zuhause hatte, kannte ich von einem Besuch vor mehreren Jahren. Ich habe sie sehr positiv in Erinnerung behalten, was bei Freunden meines Vaters nicht oft der Fall ist. Aber für mich war war das eben ein einmaliges Treffen, zwar kurzweilig, aber ich mass dem ich nicht viel Bedeutung bei.
Heute ging es sicherlich so: er sass gerade mit seinem Besuch bei einem Gläschen Wein am Tisch und sie redeten über mich. Weil meinem Vater vermutlich die Gesprächsthemen ausgingen, kam er auf die Idee mich anzurufen. Mit Videochat, damit wir alle ein bisschen quatschen können. Wie gesagt, wie telefonieren vielleicht drei Mal im Jahr, es ist also nicht so, dass der heutige Anruf normal gewesen wäre. Aber so ist er. Er ist lustig und spontan, aber auch etwas distanzlos. So bin ich auch ein bisschen, aber ich betreibe sehr viel Aufwand, diese Eigenschaften zu unterdrücken, vor allem will ich aber nicht distanzlos sein, das ist nämlich eine Eigenschaft, die ich überhaupt nicht mag. Er hingegen lebt diese Eigenschaften einfach unreflektiert vor sich aus. Und die Leute lieber ihn dafür.

Das ist unerträglich. Unerträglich ist das.

[Di, 5.9.2023 – Podcast]

Heute hatten wir eigentlich einen Termin bei Hertha um zwei Spielerinnen für den Westendgirls-Podcast zu interviewen. Der Termin wurde aber aufgrund von Änderungen im Trainingsplan erneut abgesagt. Es steckt keine Böswilligkeit dahinter, wir sind mit der Geschäftstelle in offenem und gutem Austausch, aber die sportlichen Pläne haben immer Priorität. Also trafen wir uns in einer kleineren Runde bei einer der Hosterinnen zuhause, um über die Spiele und die Entwicklungen zu reden. Ich mache, wie bereits früher erwähnt, nur die Technik. Wir haben jetzt ein richtig semiprofessionelles Setup mit XLR-Mikrophonen und Mischpult. Es funktioniert sofort. Am Abend schnitt ich die Folge zusammen und machte alles veröffentlichungsbereit. Es ist die dritte Folge. Es klingt immer besser.

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Ausserdem fand meine Hündin im Büro wieder das Plüschherz. Jetzt weiss ich es aber besser zu schützen.

[Mo, 4.9.2023 – Ananas]

Apropos Pizza. Letzte Woche bestellten wir für die versammelte Belegschaft Pizzas. Wir hatten zwei Tage lang Workshops, also liessen wir beide Male ein paar Dutzend Pizze ins Haus liefern. Der Officemanager bestellte einfach einmal die Karte runter. Da war natürlich auch Pizza Hawaii dabei.

Am nächsten Tag beschwerte sich einer der Italiener auf Slack und fragte, ob man am nächsten Tag vielleicht eine simple Pizza Margherita haben könnte. Ohne den ganzen komischen Sachen drauf. Ich antwortete im Thread indem ich den Officemanager sagte: siehe oben, Beschwerde aus Sizilien, kannst du morgen bitte eine Pizza Margherita dazubestellen? Also eine ganz simple mit Ananas.
Das fanden viele witzig, unter dem Post sammelten sich Likes und grinsende Emoticons. Aber offensichtlich war mein Witz nicht für alle sehr offensichtlich, denn der Officemanager bestellte tatsächlich eine Margherita mit Ananas. Weil die beiden Italiener die Nase rümpften, pries ich sie den Indern und Iranern an. Die fanden sie ganz vortrefflich.

Diese Sache mit der Küche. Mir kommt vor, dass sie manchmal Religion ersetzt.

Hierzu gab es im Tagesspiegel neulich ein Interview mit dem italienischen Historiker Alberto Grandi (leider hinter einer Paywall), der über sämtliche Mythen aus der italienischen Küche aufklärt. Dass zB die Carbonara von Amerikanern erfunden wurde oder, dass das, was wir heute als Parmigiano kennen, jünger als hundert Jahre alt ist und im 19. Jahrhundert noch ein Weichkäse war. Oder, dass das, was wir heute unter italienischer Küche verstehen, in den 1960 oder 1970er Jahren in den Touristenzentren der Emilia Romagna entstanden ist. Weil man den Touristen aus Westeuropa ziemlich standarisierte Nudeln mit Tomatensauce auftischte, die die Fremden dann als typisch Italienisch empfanden und sich dadurch ein italienisches Selbstverständnis entwickelte. Das sind nur ein paar Beispiele, er hat ein ganzes Buch darüber geschrieben und wird natürlich wüst angefeindet.
Ich finde das ungemein spannend. Die Entstehung von Mythen. Storytelling. Und ich liebe italienisches Essen. Aber diese seltsame patriotische Religiösität ist neu. Die gab es in meiner Kindheit noch nicht, auch nicht dieses elitäre Gehabe um guten Wein, aber das schrieb ich schon an einer anderen Stelle einmal.

Diese affige Haltung (sorry Affen), dass dies und das nicht auf ein Gericht gehört, oder dass man Cappuccino nur bis zu einer gewissen Uhrzeit trinken darf, ey, da will ich am liebsten eine ganze Ananasdose über die Pizza stülpen.

EDIT: Oh doch noch zwei kostenlose Artikel über Alberto Grandi gefunden. Hier und hier.

[So, 3.9.2023 – Nickerchens, Rosanna Arquette]

Gestern beim Pizzaessen wurde ich gegen 21:30 total müde. Seit ich die Hündin habe gehe ich sehr früh ins Bett. Seitdem fällt es mir nach 21:30 immer schwer, wach zu bleiben. Ich musste mich anstrengen, nicht die ganze Zeit zu gähnen. Ich hielt dann aber bis 23:30 durch.

Heute war ich den ganzen Tag gerädert. Die Kombination aus schwerem Essen und Alkohol verarbeite ich mittlerweile nicht mehr gut. Nachts hatte ich etwa drei Stunden geschlafen, diese versuchte ich tagsüber mit mehreren Nickerchen auf mindestens sechs Stunden aufzufüllen. Das gelang mir aber nicht. Ich kam nur auf fünf.

So ging das den ganzen Tag: müde sein, Nickerchen machen, Spaziergang, Film schauen, müde werden, Nickerchen, essen, Nickerchen. Um 21:30 war ich dann aber immer noch müde.

Nachmittags „Das Etruskische Lächeln“ geschaut. Der Trailer versprach mehr, als der Film hielt, zwar hatte er durchaus gute Momente, ich fand die Figuren aber zu klischeehaftig und die Dialoge ungelenk und, nunja, was man über schlechte DIaloge oft sagt: hölzern. Aber. Ich bin jetzt Fan von Rosanna Arquette.

[Sa, 2.9.2023 – Fünfhundert Grad, Zehn Tore]

Abends waren wir zusammen mit den Nachbarn von gegenüber bei Freunden zum Pizzaessen verabredet. Einer der Freunde besitzt jetzt einen Ofen, den man auf 500 Grad erhitzen kann. Das ist ja die Temperatur, die Pizza in Wirklichkeit braucht um napolitanische Moleküle in Tomaten und Teig zum Leben zu erwecken. Fünfhundert Grad. Ich fragte, ob wir damit Stahl kochen würden. Aber dann googelte ich. Stahl schmilzt erst bei 1500 Grad. Hab ich jetzt gelernt. Die Frage gibt es bestimmt bei Trivial Pursuit.
Die Pizza schmeckte jedenfalls ausgesprochen gut.

Desweiteren verabredeten wir uns zu drei verschiedenen Dingen: Bier brauen, Kayak fahren und – das Dritte habe ich jetzt vergessen. Eine Freundin aus der Runde hat nämlich ein aufblasbares Kayak geschenkt bekommen und ein anderer Freund aus der Runde will das sehr gerne probieren. Die anderen drei aus der Paarkonstellation bleiben vielleicht am Ufer mit einem Drink, oder machen was anderes. Kayakfahren werden wir noch im September, aber fürs Bier können wir uns noch ein wenig Zeit lassen. Wir wollen 25 Liter Bier brauen, und diesmal den gesamten Prozess, ab des Mälzens, einmal manuell durchspielen. Die Freundin liesse sich auch für das Mälzen begeistern, aber dafür bräuchten wir dutzende Quadratmeter an Flächen, auf denen wir die keimende Gerste ausbreiten können.

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Am Nachmittag spielte Hertha ein wildes Spiel gegen Magdeburg. Es war ein Spiel mit zehn Toren, das wir am Ende mit 6:4 verloren. Ich glaube, ich habe noch nie zehn Tore in einem Spiel gesehen. Die Niederlage schmerzte diesmal nicht. Wenn die Mannschaft den Rest der Saison so aufspielt wie heute, dann ist mir nicht bange.

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Der Scammer oder die Scammerin wurde gestern und heute ein paarmal leicht aufdringlich, und fragte mehrmals, ob ich nun diese Bitcoin App installiert hätte. Zuerst antwortete ich nicht, aber er dann legte er einen besorgten Ton an, also antwortete ich, dass ich keinen Kontakt mehr wünschte. Ich blocke den Scammer absichtlich nicht. Ich will sehen, ob in ein paar Wochen noch etwas passiert.

[Fr, 1.9.2023 – Schnelldurchlauf, Planung Longyearbyen]

Ich war heute sehr beschäftigt, aber das lässt sich alles nicht gut in einem Tagebucheintrag aufarbeiten. Möglicherweise weil es nichts aufzuarbeiten gibt.

Das ist nämlich geschehen:

Ich blieb heute im Homeoffice, zu Mittag kam der Schwager vorbei und brachte mir einen Döner mit. Dann gingen wir zu zweit auf eine Hunderunde. Nach einer Stunde musste er zu einem Termin und ich zurück an den Schreibtisch. Zu Feierabend traf ich meine Frau im Hundeauslauf, dann gingen wir ins Brewdog am Frankfurter TOr, tranken ein Hazy Jane, weil meine Frau aber so langsam trank, bestellte ich ein kleines hinterher. Dann gingen wir nach Hause und kochten uns eine Pasta, mein Schwager kam rechtzeitig nach Hause, ich bat ihn, uns einen Whisky seiner Wahl einzuschenken,. Während ich Käse rieb, schenkte er aber eine dermassen grosse Portion ein, dass ich sehr neblig davon wurde.

So.

Auch so eine Sache: wenn ich betrunken bin, verschlechtert sich neuerdings meine Sicht. Sogar am Tisch brauche ich dann eine Lesebrille um die Menschen richtig scharf zu sehen.

Ach, dann hatte ich in den Zwischenpausen auch immer wieder mal die Reise nach Longyearbyen geplant. Also ein Googledoc mit allen Zeiten, Flugnummern, Bestellnummern der Besichtigungen etc. Wir müssen noch einige Dinge beschliessen. Zumbeispiel welche Bootsfahrt wir unternehmen, entweder die Tour mit dem grösseren, gemütlichen Boot, oder einem kleinen 6-Personen Boot auf dem man geeignete Kleidung tragen muss. Es kann Anfang Oktober in der Arktis ja schon etwas kühler sein. Und dann böte sich eine geführte Tour mit dem E-Bike an und ein Abend in einer Hütte unter dem arktischen Himmel zum Thema Polarlichter. Haben wir aber noch nicht gebucht. Nur darüber geredet. Aber die Kneipen und Restorangs haben wir schon ausgesucht.