[So, 30.4.2023 – Lange Wochenenden, religiöse Rechnung]

Eigentlich müsste man an einem langen Wochenende wie heute verreisen. Wir machen das nie. Das ist ein Reflex. Diese langen Wochenenden, an denen alle andere immer überall sind und alles verstopfen, da vergeht uns beiden immer sofort die Lust irgendwohin zu fahren. Aber eigentlich müssten man an einem langen Wochenende wie heute verreisen. Oder uns irgendwas gutes tun. Stattdessen planten wir die Steuern zu machen.

Klappte heute nur so mittelmässig. Aber wir haben ja noch den ersten Mai.

Am Nachmittag lief Hertha gegen Bayern. Das letzte Mal an dem wir in München gewannen, war Herbst 1977. Wir stehen abgeschlagen auf dem letzten Platz. Die Konkurrenz ist uns an diesem Spieltag enteilt. Dass wir gerade heute, nach 46 Jahren, wieder einmal gewinnen werden, ist eher eine religiöse Wahnvorstellung. Wir verloren auch 2:0.

Langsam gehen die Lichter aus. Es sind noch vier Spiele. Rechnerisch ist der Klassenerhalt noch möglich. Es ist aber eine religiöse Rechnung.

[Sa, 29.4.2023 – Im Westen nichts Neues, Neffe Geburtstag]

Schon seit Längerem will ich „Im Westen nichts Neues“ schauen. Ich war in all den Jahren immer zu faul das Buch zu lesen. Das lag sicherlich daran, dass ich die Kultur der Kriegskritik bereits in jungen Jahren schnell langweilig fand, vor allem, wenn es den zweiten Weltkrieg betraf, da es zum Einen zu klare Zeichnungen von gut und böse gab, aber auch immer die Sicht der Helden darstellte, oder die Sicht der Guten, die sich gegen das Böse, den Nationasozialisten wehrten. Gegen Nazis zu kämpfen ist natürlich immer gut, aber als Kriegskritik funktionierte das für mich nie, ich wollte immer wissen, wann die Täter zu Tätern werden und wann es den Tätern bewusst wird, wann sie plötzlich Täter sind und was dann passiert. Wenn wir immer die heroische Sicht einnehmen, werden wir es nicht merken, wenn wir zu Tätern werden sollten.

Am Ersten Weltkrieg interessierte mich vor allem die Sicht der Konservativen darauf, weil ich verstehen wollte, warum die Leute damals, oder überhaupt, gerne in den Krieg zogen, denn Kritik an den Krieg das konnte ich selber, damit bin ich ja praktisch gross geworden. Ich las also Ernst Jünger. Nach hundert Seiten „In Stahlgewittern“ glaubte ich Ernst Jünger verstanden zu haben, die Erkenntnis langweilte mich aber, deswegen legte ich das Buch weg. Erich Maria Remarque las ich aber trotzdem nie.

Deshalb freute es mich, dass das Buch offenbar gut verfilmt wurde und dafür sogar mehrere Oscars gewann.

Der Film kommt mit keinerlei Heroik daher. Auch der äussere Feind bleibt sehr abstrakt, es gibt auch wenig gut und böse, es zeichnet vor allem die Banalität, die Brutalität, die Sinnlosigkeit, vor allem in den Nahkampfszenen hat man immer das Gefühl die beiden Kämpfenden könnten genau so gut an einem Tisch sitzen und Karten spielen, aber weil sie unterschiedliche Uniformen tragen, töten sie einander.

Es gibt wenige Überraschungen. Dennoch ist es ein gut durchkomponierter, nie langweiliger Film über junge Männer, die wie Ameisen eine Aufgabe erfüllen, weil sie es müssen und weil sie denken, dass das jetzt ihre Aufgabe ist, dieser Mangel an Perspektive, immer die Verteidigung eines bestimmen Wertes vor Augen. Und es ist alles schlimm.

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Mein Neffe Arthur wurde heute 15. Wie jung wir damals waren.

[Fr, 28.4.2023 – Verstörendes Buch, Facebook, wenn Hunde sterben]

Heute begann ich „Verity“ zu lesen, einen Psychothriller von Colleen Hoover, eine Autorin aus Texas die mit Liebesromanen aus der Kategorie Young Adults sehr erfolgreich wurde. Ich kannte sie bisher nicht, aber ich stiess auf dieses Buch über irgendeine Instagram Story, in der sich die Leserin des Buches ziemlich verstört von der Lektüre gab. Das geschah mitten in einer schlaflosen Nacht, in der ich Faecebook, Twitter und Instagram leerscrollte. Dass sie verstört war, das beeindruckte mich, ich wollte dieses Gefühl spüren, also googelte ich nach dem Buch und die Kritiken bestätigten die Aussage. Ein verstörendes Buch.

Auf den ersten Seiten las ich den Namen der Übersetzerin, Katarina Ganslandt. Mit Katarina Ganslandt bin ich auf Facebook befreundet. Wir kennen uns nicht wirklich, aber wir sind uns vor etwa fünf Jahren auf einer privaten Wohnungslesung im Prenzlauer Berg begegnet. Damals las unsere gemeinsame Freundin Isabel Bogdan aus ihrem noch eher neuen Pfauenroman vor. Isa rockte zu jener Zeit bereits die Bestsellerlisten und wir waren alle sehr glücklich darüber, dass über eine von uns der Erfolg ausgebrochen war.
Ich wechselte ein paar Worte mir Katarina, sie übersetzte Bücher. Mit ihren dunklen Augen und auffällig grauen Haaren war sie eine beeindruckende Erscheinung.
Am nächsten Tag wurde ich in einem Facebookpost der Lesung markiert und daraufhin fügte einige jener Personen, mit denen ich gesprochen hatte, als Freunde hinzu. Ich fürchte mich davor, einer jener Männer zu sein, der schöne Frauen auf Facebook hinzufügt, ich habe Angst, den Selbstrespekt zu verlieren. Das war so ein Grenzfall.
Wir sind uns seitdem aber nicht mehr begegnet.

Vor wenigen Tagen starb ihr Hund und gestern postete sie ein letztes Foto vom Abschied ihres Hundes, wie er von Blumen umsäumt auf einer Decke lag. Das Bild löste eine immense Traurigkeit in mir aus. Ich ahne wie es ist, wenn ein Hund stirbt, ich sah auf dem Foto wie es eines Tages meine Hündin sei könnte. Das gehört vermutlich zu der Hundefreundschaft dazu. Dass man das Tier überlebt.

Heute begann ich also diesen Roman und las ihren Namen darin. Das klingt jetzt bedeutsam. Ist es natürlich nicht.

[Do, 27.4.2023 – Haare, Aufräumaktion]

Obwohl meine Lieblingsfriseurin nicht mehr in dem Laden arbeitet, buchte ich nach längerem Zögern trotzdem einen Termin in jenem Salon. Ich ging zu einer der Kolleginnen die ich bereits kannte.

Da ich wiederholt und mit einigem Nachdruck fragte, was mit meiner Lieblingsfriseurin los sei, offenbarte man mir, dass sie nicht mehr wiederkommen wird. Es ginge ihr nicht gut. Sie habe gekündigt und zieht vermutlich in eine andere Stadt.

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Für den Abend hatten wir eine Aufräumaktion in unserem neuen Hundeauslauf hinterm Kosmos geplant. Es nahmen gut ein Dutzend Menschen Teil. Wir wollten vor allem Müll und Scherben aufsammeln und auch die Löcher zuschütten. Das ist so ein Ding: Hunde die Löcher buddeln. Vor allem meine Hündin. Sie liebt es zu buddeln. Vor allem, wenn sie sich langweilt. Und ich kriege das nicht in den Griff. Ich habe alle ihre seltsamen Macken in den Griff bekommen, aber nicht das Buddeln.

Nach getaner Arbeit öffnen wir uns ein Bier. Es ist kühl, aber wenn man sich ein Plätzchen in der Abendsonne aussucht, spürt man ein leichtes Wärmen. Das ist schön.

[Mi, 26.4.2023 – salziges und fettiges]

Ich hatte einen seltsam starken Kater. Schuld gebe ich dem einen Espresso Martini. Wie ich bereits gestern schrieb, spürte ich ihn sofort in meinem System. Heute hatte ich den ganzen Tag Hunger auf etwas salziges. Entsprechend verhielt ich mich dann auch. Ich ass salziges. Salziges und fettiges, weil Salzig niemals alleine kommt. Das ist für die 4 Kilos, die ich bereits verloren habe natürlich nicht sehr gut. Das Essen vom Vortag auch nicht. Aber das ist dann halt so. Wenn ich heute nicht so viel fettiges und salziges gegessen hätte, dann hätte ich vermutlich ein Verbrechen begangen.

Am Abend bestellte ich eine Pizza. Erst dann ging es mir wirklich besser.

Mehr ist heute nicht passiert.

[Di, 25.4.2023 – Markustag, Hotel Esplanade, Espresso Martini]

Heute ist Markustag. Nicht, dass sowas vergessen wird. Mein Vater versuchte mich mehrmals telefonisch zu erreichen, aber ich merkte es immer erst zu spät. Irgendwann schrieb er mir, er wolle mir nur zum Markustag gratulieren. Ahso. Danke für die Erinnerung. Leider interessiert sich in Deutschland niemand dafür.

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Abends hatten wir Chefessen. Wir wollten schon länger zu dritt was essen gehen. Ein bisschen locker über die schweren Themen reden. Mit einzweidrei Drinks. Es wurden dann ein paar mehr.

Wir waren in dem Gebäude das früher das Hotel Esplanade war. Dieses fast zerbombte Gebäude innerhalb des Sonycenters, das man beim Bau des neuen Potsdamer Platzes um mehrere Meter umgezogen hatte. Obwohl ich seit Jahren schon an dem Gebäude vorbeilaufe, wusste ich gar nicht, dass sich darin ein Restaurant befindet. Das Gebäude besteht eigentlich nur noch aus einer Wendeltreppe und einem prunkvollen, grossen Saal, der von einer Galerie umsäumt wird. Dieses übriggebliebene Stück Geschichte ist ein ungemein schöner Ort für ein Restaurant.

Wir bestellten Espresso Martini. Ich erfuhr, dass der Drink für Kate Moss erschaffen wurde, als sie in einer Bar gefragt wurde, was sie trinken wolle. Sie sagte: something that wakes me up and also fucks me up. Also mixte der Barmann einen Drink aus Espresso, Vodka und Kaffeelikör. Das schmeckt wirklich gut, allerdings spürte ich den Alkohol sofort in meinem Kreislauf. Später trank ich noch einen Negroni für den guten Schlaf, aber ansonsten blieb ich beim Bier, das kann ich immer gut einschätzen.

Danach war ich zu faul nach Hause zu radeln. Ich war betrunken und müde, wollte mir ein Taxi bestellen, aber ich hatte kein Bargeld und keine Karte dabei, mein neues Telefon hatte ich noch nicht für Zahlungen freigeschaltet und die ganzen Taxi/Uber-Apps hatte ich noch nicht installiert. Also lief ich zurück in die Firma und holte mein Fahrrad. Immerhin ist betrunken Fahrradfahren die schönste Sache der Welt.

[Mo, 24.4.2023 – Badhairday, Pixel, Datteln]

Ein bad hair day. Morgens vorm Spiegel bekam ich die Frisur mit viel Pomade noch einigermassen in den Griff, aber das Radfahren destabilisierte den gesamten Kopfbewuchs wieder. Als ich im Büro in den ersten Call dazukam und ich mich auf dem Bildschirm sah, musste ich zuerst schwerwiegende Korrekturen vornehmen, bevor ich in der Lage war, sinnvolle Sachen zu äussern.

Manchmal ist das so. Meistens schliesst sich der Bad-hair-day an der Nacht an, wenn ich mich mit zu langen und nassen Haaren ins Bett lege. Aber auch nur manchmal. Man weiss es vorher nie.

Heute kam mein neues Firmentelefon an. Ein Pixel 7 Pro. Das alte Telefon besass ich schon seit drei Jahren, mittlerweile komme ich mit dem Akku nicht mehr durch den Tag. Das Pixel 7 Pro soll eine phantastische Kamera haben mit einer phantastischen Photosoftware. Die Kamera ist leider jener Teil des Telefones, den ich am wenigsten nutze, vielleicht sogar weniger als telefonieren, aber vielleicht liegt das auch daran, dass die Kamera auf meinen Telefonen nie besonders gut war. Möglicherweise ändert sich das jetzt.
Ich war dann erstmal mit dem Gerät beschäftigt. Diese tausenden Logins, die man überall hat, das wird einem auch richtig bewusst, wenn man sich ein neues Telefon einrichtet.

Und sonst habe ich heute viele Datteln gegessen. Am Wochenende endete Ramadan mit dem Zuckerfest. Ein algerischer Mitarbeiter brachte Datteln und eine Süssspeise mit Walnüssen mit ins Büro. Ich versuchte mich auf die Datteln zu beschränken, was zwar einigermassen gelang, dafür ass ich halt viele davon. Es ist mir ein Rätsel, warum wir hellhäutigen Christen so selten Datteln essen.

Irgendwie ist heute nichts intelligentes passiert.

[So, 23.4.2023 – Nachtigallen wieder da, undsonstso]

Die Nachtigallen sind wieder da. Sie sind spät dran dieses Jahr. In den letzten Jahren hörte man sie bereits im März. Vielleicht war es noch zu kalt. Sie legten letzte Nacht auch richtig los. Irgendwann schien sogar die Hündin genervt zu sein. Zuerst seufzte sie, nach einiger Zeit sonderte sie ein gelangweiltes, aber lautes Wuff ab. Sonst nichts.

Und sonstso: Wohnung aufgeräumt, währenddessen Herthapodcast gehört. Zwei längere Spaziergänge mit Hund gemacht, gelesen, eine Serie angefangen, aber wieder ausgeschaltet. So ist das.

[Sa, 22.4.2023 – Banner, Niederlage, Heimfahrt]

Am frühen Nachmittag fuhr ich ins Olympiastadion. Nach der Niederlage vom letzten Wochenende, wird das heutige Spiel fast schon so etwas wie eine Vorentscheidung sein. Heute war niemand am sogenannten Rondell, wo sich meine Freunde üblicherweise zum Aufwärmen treffen. Einige sind schon früher ins Stadion hinein, weil das neue Banner des queeren Fanclubs Hertha Junxx zum ersten Mal in unserem Bereich des Stadions gehangen werden sollte. Was mit dem Banner der Hertha Junxx geschehen ist, hatte ich gar nicht erzählt. Das Banner wurde im Februar gestohlen. Offenbar waren eine handvoll Muskelnudeln nach dem Spiel in den entsprechenden Block gegangen und hatte es dem Mädchen, das sich an dem Tag um das Banner kümmern wollte, entrissen. Das Mädchen war noch wochenlang von dem Überfall traumatisiert.

Nach Unterredung mit den Ultras, dem Verein und Vertretern der Kurve, versuchte man die Täter ausfindig zu machen. Die Ultras hatten eine vage Ahnung, wer es hätte sein können und sie waren ernsthaft bemüht, das Banner zurückzukriegen, aber letztendlich kam man in der Sache nicht weiter.
Deshalb wurde ein neues Banner gedruckt. Das neue Banner ist jetzt wesentlich grösser und wir beschlossen, es in unsere Obhut zu nehmen, weil wir ein wesentlich grösserer Fanclub sind, mit wesentlich grösseren Männern.

Ich kam heute aber erst später. Wegen der Wichtigkeit des heutigen Spieles gab es einen Fanmarsch vom Theo zum Stadion. Viele waren deshalb schon auf dem Gelände. Ich ging also hinein. Vor dem Stadion versperrten die Ultras alle Zugänge in die Kurve. Sie wollten die Mannschaft mit Abwesenheit strafen. Üblicherweise werden die Spieler vor dem Spiel beim Aufwärmen gefeiert, heute sollte das Aufwärmprogramm der Mannschaft jedoch vor einer leeren Kurve stattfinden. Ob das sinnvoll ist, bezweifle ich, ich denke, das macht die Mannschaft nur nervöser.
Um 15:15 wurden die Eingänge dann freigegeben.

Zur Halbzeit lagen wir bereits 0:2 hinten. Die Mannschaft spielte erstaunlich schwach. Ich ging in der Pause aus der Kurve raus. Die Sonne hatte eine Stunde lang auf mich heruntergebrannt. Ich hatte wenig getrunken, ich hatte schlechte Laune, ich musste einfach in den Schatten. Ein Freund mit seinem Sohn schrieb mich an, ob wir uns auf ein Bierchen treffen wollten. Für ein Bierchen reichte die Zeit zwar nicht, aber wir quatschten eine ganze Zeit lang. In der Zwischenzeit wurde das Spiel wieder angepfiffen und schon hörten von draussen das 0:3. Ich ging dann wieder ins Stadion hinein, blieb aber oben im Durchlauf stehen, ich wollte sehen, ob die Mannschaft sich nach Wiederanpfiff irgendwie anders verhielt, irgendwie so, dass es sich auszahlen würde, nochmal in den Block hinunter zu gehen.
Hinter mir kam ein Freund und sagte: „Na freust du dich auch schon auf die zweite Liga?“. Das war gar nicht sarkastisch gemeint, eher resigniert. Ich sagte, ich überlege nach Hause zu gehen, das zieht mich so runter, ich wollte nur noch schauen, ob sich vielleicht etwas geändert hat. Und dann fiel das 0:4. Daraufhin verschabschiedeten wir uns.

Immerhin würden die Bahnen noch nicht so voll sein. Auch wenn viele andere bereits aus dem Stadion zur Sbahn strömten. Als ich in der Bahn stand hörte ich aus der Entfernung einen Jubel, der sich nach einem Heimtor anhörte. Dann kam die Durchsage, dass sich die Bahn auf unbestimmte Zeit verzögern würde. Das reichte mir. Ich schaute auf meinem Telefon nach, ob sich in der Gegend irgendwelche E-bikes zum Ausleihen befinden würden. Am Rondell standen zwei Ebikes von TIER, also verliess ich die Bahn, ging über die Brücke zurück, entsperrte ein Rad und fuhr nach Hause.

Die Fahrt dauerte eine Stunde. Genau so lange wie mit der Bahn, allerdings mit dem Vorteil, sitzen zu können. Und man wird nicht von besoffenen Leuten angerempelt. Es ging mir gut. An einer roten Ampel unweit des grossen Sterns schaute ich auf das Ergebnis. Es war immerhin ein 2:4 geworden.

[Do/Fr, 20/21.3.2023 – Frühlingsbeginn, undso]

In der Nacht zu heute hatte meine Hündin Durchfall. Ich musste drei Mal mit ihr raus. Das kostete mich jedes Mal eine bis zwei Stunden, bis ich wieder halbwegs zur Ruhe kam. Meine Smartwatch zeigte beim Aufstehen immerhin etwas mehr als sechs Stunden Schlaf an. Das ist der Vorteil, wenn man früh ins Bett geht. Ich war aber dermassen fertig und spät dran, dass ich den Tagebucheintrag nicht mehr fertigstellen konnte. Wollte.

Heute war der erste Frühlingstag. Die Menschen im Hundeauslauf sehen ohne dicke Jacken wie ganz andere Menschen aus. Manche Leute erkannte ich nicht sofort wieder, weil ich sie immer mit einer bestimmten Jacke oder einer bestimmten Mütze in Verbindung brachte. Viele Männer haben sogar Frisuren!

Gegen vier spazierTen meine Frau, die Hündin und ich durch den Kiez. Wir wollten uns irgendwo in die Sonne setzen und einen Drink zu uns nehmen. Zuerst gingen wir zum Backaro, aber das Backaro liegt auf der Schattenseite der Strasse. Das ist im Sommer ideal, aber nicht bei den ersten Sonnenstrahlen. Also setzten wir uns ans Frankfurter Tor auf die Stufen neben dem Brewdog. Die tiefe Frühlingssone schien uns ins Gesicht und ich holte uns Hazy Janes aus der Dose.