Mittwoch war Reisetag, ich kam daher nicht dazu, Notizen aufzuschreiben. Vom Mittwoch blieb mir allerdings eine Frage im Kopf: was zur Hölle ist Garching?
Ich hatte wieder ein Hotel in Garching gebucht. Ich fahre gerne am Nachmittag los, damit ich mir einen Urlaubstag spare und versuche dann so weit wie möglich zu kommen. Bis München zu kommen wäre wünschenswert, dann brauchen wir am nächsten Tag nur noch 3 oder 4 Stunden bis übern Brenner. Ich buchte also ein Zimmer in Garching, das ist etwas nördlich von München, unweit der Allianz Arena. Dort gibt es ein paar Bürobauten, Lagerhallen, ein Ubahnanschluss und Billighotels. Es sieht alles sehr wichtig aus, aber dann diese Billighotels. Letztes Mal haten wir in Garching in einem Hotel auf dem Campus der TUM genächtigt, das war auch schon merkwürdig steril, diesmal auf der anderen Seite der Autobahn in einem Gewerbegebiet. Ich fragte die Barfrau an der Hotelbar, was hier eigentlich los ist. Sie wusste es auch nicht, sie käme aus Freising, das ist 20km entfernt.
Am Donnerstagfrüh ging ich mit der Hündin raus, nur einmal den Weg hoch und plötzlich befinden wir uns auf einem sehr weitläufigen Acker. es ist minus drei. Das Tier liebt es. Ich auch. Diese frische Morgenluft. Am Ende des Ackers sehen wir die Sonne aufgehen, unter meinen Füssen der gefrorene Ackerboden. Es ist ein poetischer Morgen, den ich gerade nicht gut in poetische Worte fassen kann.
Nach einer Stunde kehren wir zurück ins Hotel und wecken meine Frau, dann steigen wir ins Auto und fahren weiter in Richtung Süden.
Am frühen Nachmittag kamen wir an. Ich bin zuerst einmal mit meiner Nichte und meinen Neffen beschäftigt. Meine Nichte zeigt mir ihr Schmink- und Beautycockpit, die Jungs bauen inzwischen den Gaming-PC auf, den ich mitgebracht habe. Irgendwann kam meine Schwester, dann gingen wir zu zweit und der Hündin Pizza holen. Während wir an den Pizzeria warten, trinken wir einen Aperol Spritz und unterhalten uns über die Dinge. Nach der Pizza ist es auch schon 9 Uhr und ich fahre mit meiner Mutter zu ihr nach Hause und falle tot ins Bett.
Am Karfreitag fuhren wir nach Glurns. Über Glurns und seine Stadtmauer und seine Whisky-Destillerie, schrieb ich ja schon vor ein paar Wochen. Heute fuhren wir also hin. Nach Glurns fuhren wir noch ein Stück das Vinschgautal hinauf, bis zum Reschensee und den Grauner Kirchturm im Wasser. Der Reschensee ist ein Stausee und führt momentan kein Wasser, da sie die Uferstrasse neu bebauen und dafür liessen sie das gesamte Wasser abfliessen. Um den berühmten Kirchturm herum wurde allerdings ein kleiner Damm gebaut, weil das besser aussieht, als wenn da ein Kirchturm im Schlamm steht, der Kirchturm ist schliesslich bekannt dafür, dass er im Wasser steht und nicht im Schlamm.
Wir laufen eine ganze Weile im trockengelegten See herum. Es gibt dort auch noch alte Fundamente und Keller des ehemaligen Dorfes. Es liegt jetzt alles freigelegt da. In dieser Landschaft von einem fremden Planeten.
Danach fahren wir noch bis nach Reschen, einmal über die Grenze nach Österreich, danach wieder zurück nach Meran. Die Strassen sind verstopft.