Im Sommer treffe ich meine Frau oft an der Nordwestecke des Frankfurter Tors. Erst letzten Sommer fiel mir auf, dass dort im Säulengang immer Polizisten herumlungern. In meinem alten Kiez gab es das auch schon. Dort wohnte der damalige Innen- und auch Verteidigungsminister De Maizière.
Es gab ja zu Silvester dieses Video, in dem Christine Lambrecht an der Nordwestseite des Frankfurter Tores stand und verworrene Dinge über das Jahr 2022 sagte, während hinter ihr der Böllerkrieg in den Nachthimmel ging. Jetzt verstehe ich, dass sie es ist, die dort wohnte. Ich stelle mir das nach einer Flasche Sprudelwein so schön einfach vor: Hach, Schatz, stell mal den Sekt weg, lass mal kurz die Schuhe anziehen, hier nimm mein Handy, ich werde für unser Land eine Rede halten.
Jetzt ist sie weg. Ich kenne sie nicht, aber es ist nicht besonders schmeichelhaft, was man über sie berichtet. Was mich aber wirklich interessiert: werden die Polizisten jetzt auch gehen? Oder gibt es als Exministerin noch einen verlängerten Personenschutz?
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Der Saugroboter verweigert neuerdings seinen Dienst. Er fährt drei Minuten und beschwert sich danach darüber, dass die Hauptbürste verknotet ist. Damit schaltet er sich aus und wartet. Mittlerweile haben wir die Bürste gründlich entknotet, aber der Roboter beschwert sich weiterhin über das gleiche Problem. Nach drei Minuten hört er auf. Ein kurzer Blick ins Internet verrät uns, dass wir nicht die einzigen mit diesem Dreiminutenproblem Problem sind und das Problem natürlich nicht bei der Hauptbürste liegt, sondern beim eigentlichen Antriebsmotor unter der Haube. Der Antriebsmotor muss gereinigt werden. Wir überfliegen schnell ein paar Youtubevideos und merken, dass die Aktion etwas Zeit und Konzentration von uns einfordern wird.
Heute verständigten meine Frau und ich uns darauf, dass wir uns am Abend der Sache widmen wollten.
Am Abend fanden wir dann ähnliche Probleme wie das Unsere im Netz und ein Video von zwei Männern, die genau unseren Saugroboter vor der Kamera aufschrauben.
Um die Geschichte abzukürzen: die beiden Männer erklären sehr genau jedes Detail. Um zum Antriebsmotor zu gelangen, muss man zuerst viele andere Teile in der Richtigen reihenfolge auseinandernehmen. Als sie zum Schluss des (langen) Videos fast bis zum Antriebsmotor kommen, erklären sie, dass es sehr umständlich sei, diesen freizulegen und sie es deshalb nicht mehr machen würden. Auch weil man den Antriebsmotor ohnehin nicht anfassen solle, etc.
Ich schraubte bereits seit zwei Stunden daran. Meine Frau reinigte alle Einzeteile. Links und rechts von mir türmten sich Schrauben und Einzelteile, die richtige Reihenfolge war wichtig, ich hatte wenig Zutrauen, den Roboter wieder korrekt zusammenzubauen. Insofern war ich jetzt einigermassen enttäuscht.
Allerdings wüsste ich gar nicht, was ich mit dem Antriebsmotor anstellen würde, wenn ich ihn in der Hand hielte, ich ging davon aus, dass ich es verstehen würde, wenn ich ihn in der Hand hielt. Auf Reddit schrieben die Leute, dass man ihn säubern müsse. Das waren aber auch die Leute, die den Motor in 5 Minuten ausgebaut hatten. Zugegebenermassen sprachen sie von einem anderen Modell als unserem, in dem der Antriebsmotor direkt unter dem Akku lag. Unser Modell war wohl ganz anders gebaut.
Also beschloss ich, den Roboter wieder zusammenzuschrauben und hoffte darauf, dass die Reinigung der Einzelteile das Problem beheben würde.
Den Roboter zusammenzubauen geht wesentlich schneller, in einer halben Stunde war ich damit fertig. Es blieben allerdings 5 Schrauben übrig. Ich beschliesse die Schrauben zu ignorieren, der Roboter wird auch ohne sie funktionieren.
Die Geschichte hat eine Pointe. Der Roboter liess sich anschalten und begann zu saugen, aber: er fuhr jetzt rückwärts. Ich muss irgendwas umgekehrt eingebaut haben. Natürlich weiss ich nicht wo. Vermutlich muss ich ihn wieder komplett öffnen.
Zum Schluss wollte ich wissen, ob ich immerhin das Dreiminutenproblem lösen konnte. Aber bis zur dritten Minute komme ich gar nicht, er hört jetzt schon nach einer Minute Rückwärtsfahrt auf und beschwert sich über den Bumper. Der Bumper ist das bewegliche Teil, mit dem er Widerstände entdeckt. Er beschwert sich darüber, dass der Bumper festsitzt und empfiehlt mir tatsächlich, mit dem Fuss gegen den Bumper zu stossen. Das erste Mal hilft es nicht, vielleicht habe ich zu sanft getreten, es hilft aber auch nicht, ihn fester zu treten.
Ich könnte jetzt treten. Fest treten. Sehr fest treten, fester und fester. Meinen Gefühlen tut das gut.